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Fallbasiertes Schliessen ist ein derzeit viel diskutierter Problemlösesansatz. Dieser Beitrag gibt einen Überblick über den aktuellen Stand der Forschung auf diesem Gebiet, insbesondere im Hinblick auf die Entwicklung von Expertensystemen (einen ersten Schritt in diese Richtung stellte bereits der Beitrag von Bartsch-Spörl, [BS87] dar). Dazu stellen wir die dem fallbasierten Schliessen zugrundeliegenden Mechanismen vor. Ergänzt wird dies durch den Vergleich mit alternativen Verfahren wie z.B. regelbasiertes, analoges und induktives Schliessen sowie eine ausführliche Literaturübersicht.
Vorliegender Bericht ist eine Studie für einen möglichen Immissionsdatenverbund in Österreich. Die Grundlage dieser ersten Version der Studie sind Gespräche, welche Anfang Januar 1992 im Forschungszentrum Seibersdorf und im Umweltbundesamt in Wien stattfanden. Seit einigen Jahren beschäftigt sich die von mir geleitete Gruppe Umweltinformatik an der Universität Kaiserslautern mit den besonderen Schwierigkeiten bei der Vernetzung und Integration heterogener Systeme, welche darüberhinaus unter unterschiedlichen Vollzugshoheiten stehen können. Wir haben diese Problemstellung bei der Führung verfahrenstechnischer Anlagen weitestgehend gelöst und beschäftigen uns, zum Teil in Zusammenarbeit mit Kollegen aus anderen Institutionen, nun hauptsächlich mit der Umsetzung dieser Lösungen in verteilten Systemen im Umweltschutz. Unsere derzeitigen Arbeiten haben zum Ziel, möglichst allgemeine Ansätze für die Integration in verteilten, offenen Umweltinformationssystemen (UIS) zu entwickeln. Dabei sind wir uns darüber bewußt, daß diese allgemeinen Ansätze nur aus den konkreten Gegebenheiten, Zielen und Vorstellungen abgeleitet werden können. Diese Studie soll zwei Dinge bezwecken: einerseits will ich versuchen, den Blick dafür zu öffnen, wie ein Immissionsdatenverbund aussehen könnte, welcher allen Betreibern eine hohe Funktionalität und großen Komfort bietet. Es soll auch diskutiert werden, welcher technischer und organisatorischer Aufwand unter Verwendung welcher Konzepte entsteht. Auch wenn man sich in naher Zukunft nicht dazu entschließen sollte, die von mir vorgeschlagenen oder ähnliche Wege zu gehen, so könnte man doch bei der Realisierung auf
niedrigerem funktionalen Niveau zukünftige Möglichkeiten schon heute berücksichtigen und damit zukünftige Entwicklungen begünstigen. Ich hoffe, daß die Leser dieser Studie in dieser Hinsicht von meinen Erfahrungen profitieren. Zum zweiten ist diese Studie für meine Arbeitsgruppe ein Einstieg in die konkreten Problemstellungen großer verteilter UIS. Meßnetze sind inhärente Komponenten solcher UIS und weisen aufgrund ihrer technischen Orientierung interessante Merkmale auf. Daher erhoffen wir uns, hier wichtige Erkenntnisse auch für unsere Arbeiten zu gewinnen. Im Prinzip weiß heute noch niemand, wie man einen großen Umweltdatenverbund organisieren könnte. Ein Teil eines solchen Verbundes sind die Meßnetze. Die damit verbundenen Probleme alleine technischer Art sind riesig und es gibt bisher nur wenige Personen, die in der Umweltinformatik sich überhaupt mit diesen Themen beschäftigen. Diese Studie versteht sich daher hochgradig als Diskussionpapier. Jegliche geäußerten Ideen und Konzepte sollen von Lesern kritisch bewertet, notfalls angegriffen und vernichtend geschlagen werden - sofern sie dies verdienen. Diese Diskussion ist notwendig, damit wir überhaupt einmal eine Ahnung davon bekommen, wohin die Umweltinformatik der verteilten Systeme gehen kann.
A Remark on Primes of the Form \(2^{3n}a + 2^{2n}b+2^nc+1\). Necessary and sufficient conditions for the numbers in the title to be prime are given. The tests are well suited for practical purposes.
Der ProLan-X - Sprachreport
(1992)
Bei der Realisierung großer Software-Projekte treten immer wieder Probleme auf, was die
Koordination der Mitarbeiter, die Ausnutzung der vorhandenen Ressourcen und nicht zuletzt die
Qualität der erzeugten Produkte angeht. Um die Vorgänge bei der Produktion von Software
durchschaubarer und verständlicher zu machen, versucht man, diese aus der Sicht von Meta-Modellen zu beschreiben. Dabei fließen die individuellen Rahmenbedingungen einer jeden
Entwicklungsumgebung ein; die vorhandenen Ressourcen werden ebenso modellien wie die
durchzuführenden Tätigkeiten und ihre Abhängigkeiten. Die Beschreibungssprache für den Software-Prozeß ProLan-X dient der (konkreten) Beschreibung der Bestandteile des Meta-Modells MoMo, das ebenfalls in dieser Arbeitsgruppe entwickelt wurde [Schramm]. Die am Projekt beteiligten Personen, Hardware- und Software-Ressourcen und ihre Aufgaben werden in möglichst natürlicher Weise verhaltensorientien beschrieben. Aus dieser Beschreibung kann eine Ablaufumgebung generien werden, die die Durchführung des Projekts unterstützt und protokolliert. Der vorliegende Bericht faßt die Eigenschaften der Sprache ProLan-X zusammen und erläuten ihre Verwendung. Er setzt das MoMo-Modell als bekannt voraus.
In der nichtrelativistischen Schrödinger-Theorie hat sich die nach, H. A. Kramers und L. Brillouin benannte WKB - Näherung eine weitreichende Akzeptanz verschafft. Obwohl diese Methode meist nur als WKB-Methode bezeichnet wird, war von H. Jeffreys zuerst eine solche Näherungsmethode vorgestellt worden. Es liegt nahe, in einer relativistischen Theorie eine entsprechende Näherungsmethode zu diskutieren. Ich habe verschiedene semiklassische Näherungen für die radiale Dirac-Gleichung untersucht. Analytische und numerische Diskussionen der verschiedenen Methoden haben gezeigt, daß die Güte der Näherung wesentlich von der Entkopplung der Radialgleichung abhängt. Speziell für das Coulomb-Potential habe ich eine näherungsfreie Entkopplung entwickelt, welche zu einer WKB-Quantenbedingung führt, die mit der Feinstrukturformel von Sommerfeld übereinstimmt. Für viele physikalisch relevante Potentiale, welche das Coulomb-Potential nur leicht abändern, wird somit eine weitaus größere Genauigkeit als bei herkömmlichen WKB-Näherungen erster Ordnung erreicht. Außerdem habe ich höhere Korrekturen zur WKB-Näherung untersucht.
Aus der Körpertheorie ist der Satz von der Normalbasis bekannt , der besagt, dass es zu jeder endlichen Galoiserweiterung L/K ein Element in L gibt, dessen Konjugierte unter der Galoisgruppe von L/K eine K-Basis von L bilden. Ein solches Element wird als regulär in L/K bezeichnet, die zugehörige K-Basis von L heisst Normalbasis. Für einen Zwischenkörper M einer Galoiserweiterung L/K ist nach dem Hauptsatz der Galoistheorie auch L/M galoissch und besitzt infolgedessen eine Normalbasis. Ist ein reguläres Element von L/K auch regulär in L/M für alle Zwischenkörper M von L/K, so wird es vollständig regulär in L/K genannt. Dies wirft die Frage auf, ob es in jeder Galoiserweiterung ein vollständig reguläres Element gibt. Wie sich zeigt, kann diese Frage für alle endlichen Galoiserweiterungen bejaht werden. Ein reguläres Element x einer Galoiserweiterung L/K ist durch zwei Eigenschaften gekennzeichnet: zum einen wird L von x über K erzeugt und zum anderen sind die Konjugierten von x unter der Galoisgruppe von L/K linear unabh"angig über K. Letzteres besagt gerade, dass die Nullstellen des Minimalpolynoms von x über K linear unabhängig über K sind. Hat x diese zweite Eigenschaft, so heisst x frei über K. Ist x ein Element aus einer algebraische Hülle A von K, so wird x vollst"andig frei über K genannt, wenn für jeden Zwischenkörper M von A/K die Nullstellen des Minimalpolynoms von x über M linear unabhängig über M sind. Es lässt sich zeigen, dass ein x aus A genau dann vollständig frei über K ist, wenn x frei über allen Zwischenkörpern M von N/K ist, wobei N den Zerfällungskörper des Minimalpolynoms von x über K bezeichnet. Dass es in jeder endlichen Galoiserweiterung L/K ein vollständig reguläres Element gibt, ist daher ein Spezialfall der Aussage, dass es in jeder endlichen, separablen Körpererweiterung L/K ein über K vollständig freies Element gibt, welches L erzeugt. Das erste Ziel dieser Arbeit ist deshalb der Beweis, dass jede endliche, separable Körpererweiterung L/K von einem über K vollständig freien Element erzeugt wird. Ist K ein Körper mit unendlich vielen Elementen, so ist der Beweis eine Verallgemeinerung des Beweises von E. Artin zur Existenz von Normalbasen in Galoiserweiterungen. Weitaus schwieriger ist der Fall, wenn K ein endlicher Körper ist. Dann ist L/K stets eine Galoiserweiterung und die über K vollständig freien Elemente, die L über K erzeugen, sind genau diejenigen, die in L/K vollständig regulär sind. Ist G die Galoisgruppe von L/K, so lässt sich L zu einem KG-Modul machen, der als solcher wegen des Satzes von der Normalbasis sogar isomorph zu KG ist. Ein Element aus L ist genau dann regulär in L/K, wenn es in keinem echten KG-Teilmodul von L liegt. Entsprechendes gilt natürlich auch für alle Zwischenkörper M von L/K. Das heisst, ein Element aus L ist genau dann vollständig regulär in L/K, falls es für keinen Zwischenkörper M von L/K in einem echten M U -Teilmodul von L liegt; hierbei bezeichnet U die Galoisgruppe von L/M . In Abschnitt 2 wird gezeigt, dass der Beweis auf den Fall, dass G eine zyklische Gruppe von Primzahlpotenzordnung ist, reduziert werden kann. Durch nähere Betrachtung der M U -Teilmoduln von L für diese Situation, wobei bereits allgemeiner K und L nicht als endlich vorausgesetzt werden, lässt sich dann zeigen, dass es stets ein Element in L gibt, das vollständig regulär in L/K ist. Die Tatsache, dass es in jeder Galoiserweiterung L/K ein vollständig reguläres Element gibt, lässt natürlich nicht darauf schliessen, dass jedes reguläre Element in L/K auch schon vollst"andig regulär in L/K ist. Dies leitet über zu der von C. C. Faith gestellten Frage, wann in einer endlichen, abelschen Galoiserweiterung jedes reguläre Element schon vollständig regulär ist; eine solche Galoiserweiterung heisst dann vollst"andig regulär. Im letzten Abschnitt wird diese Frage für Galoiserweiterungen L/K mit zyklischer Galoisgruppe G von Primzahlpotenzordnung beantwortet. Ist G = qn mit einer Primzahl q, so gibt es zwei Möglichkeiten: entweder q ist gleich oder q ist ungleich der Charakteristik von K. Im ersten Fall lässt sich relativ einfach zeigen, dass L/K stets vollständig regulär ist, selbst wenn G nur als abelsche q-Gruppe vorausgesetzt wird. Ist hingegen q ungleich der Charakteristik von K, so ist weit mehr Aufwand erforderlich. Die Untersuchung der Strukturen von L als M U -Modul für die verschiedenen Zwischenkörper M von L/K, - hierbei ist U wieder die Galoisgruppe von L/M -, die schon beim Existenzbeweis von vollständig regulären Elementen durchgeführt wird, ist dabei das entscheidende Hilfsmittel. Unter den gemachten Voraussetzungen ergibt sich dann folgende Charakterisierung einer vollständig regulären Erweiterung: L/K ist genau dann vollständig regulär, wenn L / K[iq] = K gilt, wobei i eine primitive qnte Einheitswurzel ist. Wird K zusätzlich als endlich angenommen, so l"asst sich dieses notwendige und hinreichende Kriterium sogar recht einfach überprüfen.
Jede Wissenschaft entfaltet sich in einem Spannungsverhältnis zu ihren Nachbardisziplinen. In diesem Beitrag wird insbesondere das Disziplinenpaar Mathematik-Philosophie in den Blick genommen. Dies geschieht entlang der Leitfrage, ob und gegebenenfalls wie Philosophie auf die Entwicklung und Ausformung der Mathematik Einfluß genommen hat. Dazu wird nach philosophischen Spuren in der Mathematik gefragt, wobei jene historischen Konstellationen bevorzugt betrachtet werden, die eine grundlegende Änderung im Mathematikverständnis erbracht haben. Deshalb gilt das Hauptinteresse dieser Untersuchung dem Verhältnis von Philosophie und Mathematik in der klassischen Antike, bei Kant und in der Gegenwart.