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Als Basis für die hochschuleigenen Konzepte zur Steigerung des Studienerfolgs in Sachsen verfasste das Staats-ministerium für Wissenschaft und Kunst (SMWK) im Jahr 2014 die „Strategie zur Steigerung der Qualität und Effizienz der Hochschulausbildung sowie zur Steigerung der Studienerfolgsquote im Freistaat Sachsen“. Vor dem Hintergrund des steigenden Bedarfs an akademisch qualifizierten Fachkräften ist es laut sächsischer Strategie ein zentrales Ziel der Hochschulen, „möglichst viele Studierende in einem vertretbaren Zeitrahmen zu einem erfolgreichen Studienabschluss zu führen – mit einem Wort: Den Studienerfolg zu erhöhen“. Die Hoch-schulen sehen sich damit vor die Herausforderung gestellt, neue Studierendengruppen zu gewinnen, die Stu-dierenden auf ihrem Weg zum Studienabschluss zu unterstützen und gezielt auf den Einstieg in den wissen-schaftlichen und wirtschaftlichen Arbeitsmarkt vorzubereiten.
Mit dem Ziel, Studienabbruch zu verringern, werden und wurden zahlreiche Studienerfolgsvorhaben an verschiedenen Hochschulen entwickelt und installiert, die unterschiedliche Präventionsfoki beinhalten. Mal setzen sie bei den Eingangsvoraussetzungen an, mal bei den Studienbedingungen oder dem Studier- und Lernverhalten. Dabei sind Frühwarnsysteme eine recht neue Maßnahme. Das in diesem Artikel vorgestellte Frühwarnsystem der TU Dresden, PASST?! Partnerschaft · Studienerfolg · TU Dresden, fokussiert bzw. beinhaltet sowohl die Analyse von Studienverlaufsdaten als auch die Bereitstellung von Unterstützungsangeboten für einen erfolgreichen Studienverlauf. Begleitende Evaluations- und Forschungsstudien rahmen dieses Frühwarnsystem.
Zwischen digital und analog
(2021)
Erwachsene, die berufsbegleitend studieren, sind hochmotiviert, haben aber auch große Ängste, den Anforderungen nicht gewachsen zu sein. Dies verlangt eine verstärkte Begleitung durch die Dozierenden. Grundsätzlich fokussieren sämtliche Ansätze der Lernberatung und Lernbegleitung auf das selbst organisierte Lernen (vgl. Promotionskolleg Lebenslanges Lernen, 2003, S. 15). Die Intention liegt in der Entwicklung neuer Lernkulturen, die im Zusammenhang einer vielseitigen Ermöglichungsdidaktik diskutiert werden (vgl. Wiesner/ Frenzel/ Kruse, 2002, S. 12) und in der praktischen Umsetzung handlungstheoretische Konzepte hervorhebt (vgl. Erpenbeck und Heyse, 1997). In Anlehnung an Pätzold werden Lernberatung und Lernbegleitung als Aktivitäten verstanden, „Lernenden zu helfen, ihre Lernbedürfnisse zu bestimmen, Lernziele abzuleiten, Lernressourcen zu ermitteln, eine Strategie zu entwickeln, sie umzusetzen und den eigenen Lernerfolg zu bewerten.“ (Pätzold, 2004, S. 7). An der FH Dresden verfolgen wir hierbei einen niedrigschwelligen Ansatz der digitalen Unterstützung unserer Portfolio-Arbeit. Statt der klassischen Portfolio-Werkzeuge nutzen wir einfache Funktionen in unserem LMS ILIAS. Ziel des dargestellten Workshops war der Erfahrungsaustausch zu Ansätzen der Lernberatung und Lernbegleitung am Beispiel des Lernportfolios und Möglichkeiten der niedrigschwelligen digitalen Umsetzung in den Anwendungen der Hochschulen
Erfolgsfaktor Employability
(2021)
Die Perspektiven auf den Begriff des Studienerfolgs, seine Herleitung, seine Kausalitäten und Wirkfaktoren sind beinahe so verschieden wie die Studierenden, über deren Erfolg wir reden, selbst. Aus bildungspolitischer und hochschulischer Sicht ergibt sich ein weitgehend eindimensionales, mithin ökonomisches Verständnis von Studierenden-Erfolg, das im Wesentlichen die Vermeidung des Studienabbruchs in den Blick nimmt (Erdmann und Mauermeister 2016, S. 3). Umfassender zeigen sich hier die Kausalitätsmodelle der Hochschulforschung, die Studienerfolg als einen multidimensionalen Kriterienraum begreifen (Trapmann 2008).
Ausgehend von diesem der Hochschulforschung entnommenen Verständnis möchte sich dieser Beitrag konkret einem der zahlreichen Einflussfaktoren von Studienerfolg widmen. Praxisphasen können aus verschiedenen Gründen und in unterschiedlicher Hinsicht zu einem erfolgreichen Studienverlauf beitragen. Dieser Zusammenhang soll im Folgenden sowohl in theoretischer als auch umsetzungsorientierter Herangehensweise dargestellt werden. Ziel des Beitrages ist es, ein praktisches Vorgehen zur studienerfolgszentrierten Gestaltung von Praxisphasen zu skizzieren.
Im Rahmen des Qualitätspakts Lehre (QPL) wurden am Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der Universität Kassel seit 2013 verschiedene Maßnahmen zur Förderung mathematischer Kenntnisse von Studienanfängerinnen und -anfängern implementiert und durchgeführt. Dazu zählen u. a. mathematische Vorkurse, Brückenkurse, eine offene Lehrumgebung und Kurztests. Obwohl solche Maßnahmen mittlerweile vielfach zum Standardprogramm eines mathematikaffinen Studiengangs gehören, sind Wirkungsevaluationen kaum vorhanden.
Im Rahmen des QPL-Teilprojekts „QPL-Maßnahmen im Bereich der Mathematik-Propädeutik – Ergebnisse und Perspektiven: Optimierung von Transfer und Nachhaltigkeit der Angebote im Fachbereich Wirtschaftswissenschaften“ werden die konkreten Angebote am Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der Universität Kassel evaluiert. Mit Hilfe von Daten, welche in einem jährlich (jedes Wintersemester) stattfindenden Eingangstest und einem unregelmäßig durchgeführten Zwischentest erhoben wurden, war es uns möglich, eine kurz- und mittelfristige Wirkungsevaluation der Maßnahmen durchzuführen. Insgesamt können wir auf soziale, bildungsbiographische und pädagogisch-psychologische Variablen sowie Testergebnisse von bis zu 3.200 Studierenden (Eingangstest) und bis zu 1.200 Studierenden (Zwischentest) zurückgreifen. Dies erlaubt uns eine vollumfängliche und reliable Evaluation unserer Mathematik-propädeutischen Angebote.