Georg Wenzelburger, Carsten Jensen

• Comparative public policy is a blooming research area. It also suffers from some curious blind spots. In this paper we discuss four of these: (1) the obsession with covariance, which means that important phenomena are ignored; (2) the lack of agency, which leads to underwhelming explanatory models; (3) the unclear universe of cases, which means the inferential value of theories and the empirical results are unclear; and (4) the focus on outputs, even though most theories contain strong assumptions about the political process leading to certain outputs. Following this discussion, we then outline how a closer integration of policy process theories may be fruitful for future research.
• Obwohl sich die Vergleichende Policy-Forschung in den letzten Jahrzehnten zu einem blühenden Forschungszweig der Politikwissenschaft entwickelt hat, weist die Forschung auch weiterhin einige erstaunliche Schwachpunkte auf. Dieser Beitrag diskutiert vier dieser blinden Flecken: (1) eine fast schon besessene Suche nach Kovarianz, aufgrund derer zuweilen wichtige andere Phänomene ausgeblendet werden; (2) ein häufig fehlender Akteursbezug, der die Bildung von Erklärungsmodellen erschwert hat; (3) eine meist unklare Beschreibung der Grundgesamtheit der Fälle, über die Aussagen getroffen werden – was zu einer Unsicherheit bezüglich der Generalisierbarkeit von Schlussfolgerungen führt; (4) ein Fokus auf Outputs, obwohl viele Theorien starke Vorannahmen zum politischen Prozess, der zu diesem Output führt, beinhalten. Auf Basis der Diskussion der existierenden Schwächen erläutert der Beitrag, wie eine stärkere Integration von klassischen Ansätzen der vergleichenden Staatstätigkeitsforschung und Theorieansätzen, die auf den politischen Prozess abstellen, für die zukünftige Forschung nutzbar gemacht werden kann.