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Fachbereich / Organisatorische Einheit
Adaptive Strukturoptimierung von Faserkunststoffverbunden unter Berücksichtigung bionischer Aspekte
(2006)
Es finden immer häufiger Faserverbundmaterialien in Strukturbauteilen Anwendung,
da bei konventionellen Materialien die Zielkriterien, wie definierte Festigkeit, Steifigkeit,
etc. nicht mehr bzw. nicht mit hinreichend geringem Bauteilgewicht erreicht werden
können. Angesichts der hohen Kosten ist es verständlich, dass Faserkunststoffverbunde
(FKV) vorzugsweise in den Bereichen eingesetzt werden, wo die eingangs
erwähnten Optimierungsziele hohe Priorität haben. Besonders hervorzuheben ist
hierbei die Luft- und Raumfahrt. Zunehmende Bedeutung gewinnt der Einsatz von
Faserverbundwerkstoffen aber auch in der Automobil- bzw. Maschinenbauindustrie.
Mit fortschreitender Verbesserung der Optimierungsmethoden sowie der Fertigungstechnologien
und der damit verbundenen Kostenreduktion, werden heute bereits
komplexe Module hergestellt. Das zieht wiederum eine lastgerechte und werkstoffspezifische
Konstruktion nach sich. Gegenstand der Arbeit ist die Entwicklung eines
Topologieoptimierungswerkzeuges zur werkstoffgerechten Auslegung von FKVStrukturen.
Ziel ist, FKV - eine Klasse von Hochleistungswerkstoffen, deren Potenzial
sich nur mit geeigneten Modellen zur Nutzung ihrer anisotropen Eigenschaften ausschöpfen
lässt - unter Berücksichtigung der technischen Realisierbarkeit zu optimieren.
Dabei werden natürliche Wachstumsprinzipien in einen iterativen Prozess überführt.
Als Ziel dieses Algorithmus kann entweder eine gezielte Steifigkeit oder eine
gewichtsoptimale Lösung bei hinreichender Festigkeit mit möglichst gleichmäßiger
Spannungsverteilung im Bauteil definiert werden. Erreicht wird dies durch eine effektive
Lastverteilung von hoch belasteten auf geringer belastete Bereiche und somit
auch die Optimierung der Materialverteilung. In diesem Designvorschlag wird die
Grundorientierung der Basisschicht, die kraftflussgerechte Orientierung der Laminateinzellagen
sowie die Topologie von Zulagenschichten bzw. des Gesamtlaminates
optimiert. Besonders interessant ist die adaptive Strukturoptimierung von FKVStrukturen
bei lokalen Zulagen an hoch belasteten Krafteinleitungsstellen bzw. allgemein
in Bereichen hoher Spannungen. Wie weiterhin gezeigt wird, ist die entwickelte
adaptive Topologie- und Faserwinkeloptimierung in Kombination aus technologischer,werkstoffmechanischer sowie wirtschaftlicher Sicht vorteilhaft und kann
problemlos in der Praxis angewandt werden.
More and more fibre-reinforced composite materials are being used in structural building
components because with conventional materials, the target criteria, such as
defined strength, rigidity etc. can no longer be achieved with a sufficiently low weight
of the structural components, if at all. In view of the high costs, it is understandable
that fibre-reinforced plastic composites tend to be used in technical areas where the
optimization goals mentioned above have a high priority. The aviation and aerospace
industry deserves special mention here. The use of fibre composite materials is also
gaining significance in the automotive and mechanical engineering industry. Thanks
to increasing improvements in optimization methods and manufacturing technologies
and the reduction in costs that this brings with it, complex modules are being produced
even today. This in turn ensures specific-material construction with the necessary
load-bearing properties. The objective of the presentation is the development of
a topology optimization tool for designing Fibre-plastic-composite (FPC)-structures
which is appropriate for each material involved. The objective is to optimize FPC – a
class of high-performance materials the potential of which can only be exploited with
suitable models for the utilization of their anisotropic properties – under consideration
of their capability for technical realization. In doing so, natural growth principles are
implemented into an iterative process, thereby enabling computer simulation. The
main goal of this algorithm is maximum rigidity with as even a distribution of tension
as possible throughout the component, which is achieved by distributing the load
from high-load to lower load bearing areas, thereby optimizing the material distribution.
The weight optimization of specific components is possible in this way. The basic
orientation of the base layer, the orientation of the individual laminate layers in a
manner appropriate to the power flux, as well as the topology of bonding layers
and/or the entire laminate are optimized in this design recommendation. Of particular
interest here is the adaptive structural optimization of FPC structures with localized
bonding to high-load bearing load introduction points or generally, in areas with high
stresses. As continues to be shown, the developed adaptive topology and fibre angle optimization is beneficial from a technological, material-mechanical and economical
point of view, and can be applied in everyday practice without any problems.
Zur kontinuierlichen Herstellung von Faser-Kunstoff-Verbunden in Form von Profilen
hat sich das Pultrusionsverfahren seit langem erfolgreich industriell etabliert. Bis jetzt
wurden fast ausschließlich duroplastische Matrizes verwendet. Aufgrund der
zahlreichen Vorteile wecken thermoplastische Faserverbundwerkstoffe zunehmend
das Interesse der Industrie; der Einsatz und die Fertigung von thermoplastischen
Profilen in hohen Stückzahlen werden jedoch bislang wegen mangelnder
Grundkenntnisse noch nicht realisiert.
In der vorliegenden Arbeit wird der Pultrusionsprozess thermoplastischer
Faserverbundwerkstoffe im Hinblick auf Realisierbarkeit und Optimierung von
Prozessparametern untersucht. Ziel war es bereits vorliegende Erkenntnisse zu
erweitern und bestehende Wissenslücken zu schließen. Als Ausgangsmaterial
wurden verschiedene Garntypen verwendet: ein Garn aus Kohlenstoff- und Polyamid
12-Fasern, ein Mischgarn aus Glas- und Polypropylen-Fasern sowie Polypropylen
pulverimprägnierte Glasfasern (sogenannte Towpregs). Besonderes Augenmerk lag
auf dem ersten Garntyp aus CF/PA12, der diskontinuierliche Fasern enthält. Mit
diesen Materialien wurden unidirektional faserverstärkte, rechteckige und runde
Profile hergestellt. Weiterhin wurde der Einfluss von zwei Hauptprozessparametern,
die Temperatur der Vorheizzone und der Heizdüse und die Abzugsgeschwindigkeit,
sowie von der Länge der Heizdüse auf die Profilqualität analysiert. Die jeweils
verwendeten Garntypen, der sich einsstellende Faservolumengehalt sowie der
Feuchtigkeitseinfluss wurden zusätzlich systematisch untersucht. Weiterhin wurde
die Abzugskraft analysiert.
Die Charakterisierung der Pultrudatqualität erfolgte durch mechanische und
morphologische Prüfungen. Der Imprägnierungsgrad, die Biegeeigenschaften und
die Scherfestigkeit, sowie zweitrangig die Charpy-Schlagzähigkeit und die
Zugeigenschaften wurden hierzu ermittelt und anschließend bewertet. Weiterhin
wurde die Oberflächenqualität mittels Laserprofilometrie untersucht.
Einen entscheidenden Faktor stellte die Abzugsgeschwindigkeit dar. Bis auf die
Oberfläche wurden Verschlechterungen der Imprägnierung und der mechanischen
Eigenschaften mit zunehmender Geschwindigkeit beobachtet.
Weiterhin wurde der Abkühlungsprozess untersucht. Die bei der Pultrusion
vorhandenen Abkühlraten sind sehr hoch und werden von der
Abzugsgeschwindigkeit sowie der Kühldüsentemperatur beeinflusst.Die Erstellung eines Verarbeitungsfensters für das Garn aus CF/PA12 wurde
erfolgreich durch Verwendung einer Qualitätskennzahl durchgeführt.
Des Weiteren wurde die Erstarrung und der Prozess der Kristallisation aus der
Schmelze für das CF/PA12 System näher untersucht. Zur Beschreibung der
isothermen sowie nicht-isothermen Kristallisationskinetik wurden verschiedene
Methoden angewandt. In diesem Zusammenhang lieferten das Modell von Chuah
zufriedenstellende Ergebnisse.
Weiterhin erfolgte die Modellierung der Wärmeübertragung zur Vorhersage der
Temperatur im Material während der Pultrusion mit der Finiten Elemente Methode.
Aufbauend hierauf können im Versuchsvorfeld die am besten geeigneten
Werkzeugtemperatur-/Abzugsgeschwindigkeitskombinationen eingestellt werden.
The popularity of composite materials is constantly growing, which can be verified by
the rising number of composite parts in our everyday life. Examples of composite
parts can be found in the Airbus A 380 or the constantly increasing number of wind
turbines which contain composite rotor blades of over 50m length. Because of the
main features of composites, which are light weight combined with high strength and
the possibility of tailoring the strength and the stiffness of the composite according to
the requirements, their application is highly efficient and economic.
In order to manufacture a composite part by employing a Liquid Composite Molding
Process (LCM), it is first necessary to select an appropriate manufacturing process
such as the Resin Transfer Molding Process (RTM) and to design a mold which corresponds
to the requirements of the selected process. Then the stacking sequence of
the individual fibrous reinforcements is designed to withstand the loads on the final
part. To achieve an efficient composite manufacturing process, pre-shaped, handable,
dry reinforcing structures, so called preforms, need to be applied. Such preforms
can be assembled either by using conventional binder technologies or by the
recently developed “cut and sew approach”. A variety of available software simulation
tools support the design engineer in this task. These tools are, on the one hand, a
fast way of gaining information about the expected loads the mold has to endure during
the injection process. On the other hand, they provide the possibility to optimize
the injection process and its process parameters and to identify critical points of incomplete
saturation. With this information at hand, the design of the mold can be adjusted
in order to obtain optimal processing conditions for a slim and efficient production
cycle.
A prerequisite for employing these powerful simulation tools is to obtain thorough
knowledge of the required input parameters concerning the fibrous reinforcement to
be used. The most important input parameters are the compaction behavior and the
permeability of the fibrous stacking sequence. Because of the absence of modelbased
tools to provide this input information experimental determination methods
have to be employed.
This work introduces two semi-automated measurement cells which determine the inplane
permeability of fibrous reinforcements in an efficient manner, i.e. the dielectrical permeability work cell and the optical compaction and permeability work cell. The
latter of which can determine both the required compaction and the permeability information
in one single experiment. The design and manner of operating of the optical
compaction and permeability work cell is described and its functionality is validated
by a comparison of experimental results.
Ökonomische Prozessanalyse und Modellintegration zur Kostenberechnung von Faser-Kunststoff-Verbunden
(2006)
The introduction to the topic is a description of the techno-economic evolution of
composites. Apart from this, today’s market state of the art of composites is also explained.
As a conclusion, the principal trend towards the higher quality by the increased
application of carbon fibers is ascertained. In particular, it is pointed out that
the restraints of the market growth are mainly caused by the high price, most notably,
of the fiber materials. This situation, in connection with the maturation of the composite
manufacturing processes, demands the need of a cost calculation tool.
In the second step, former composite cost models and their implementations into
software – if available – are described and benchmarked. As a result it is proposed to
combine, different approaches because of their fundamental potential as well as the
deficits. It is suggested to use a resource-based methodology combined with the
PBKM (prozessbasierte Kostenmodellierung = process-based cost modelling) and to
implement the models in a cost calculation software.
The first aim is an economic process analysis which is carried out to receive an abstract
and modular system. Thereby, it is possible to describe the production processes
by successive refinement more and more detailed. The process is divided in
multiple steps which are itself subdivided in technical activities or handlings. The
relevant cost objects with the identifiable cost positions are assigned to those handlings.
This approach assures modularity and offers the possibility of an easy software
implementation. In addition, the functionality of this methodology is demonstrated
considering the two examples “thermoplastic tape placement” and “continuous
pressing”. For that reason these composite manufacturing techniques are analyzed
and the structure is mapped within the use of suggested methodology.
The next topic deals with the modelling of the cycle time for the thermoplastic tape
placement with the use of the PBKM. Within this methodology the derivation of the
cycle time depends only on physical process parameters, which results in a geometrical
complexity based model. The developed model is verified by comparing of the
theoretically derived values with practical experiments. Along with this, the assumptions
for this model are revised and verified. As a technical enhancement of the tape
placement process, different designs of a geometry-adaptive consolidation role are introduced. This technical extension of the process technology is necessary for the
final verification of the model. The new consolidation unit enables to move all geometrical
degrees of freedom and complexities with the same laminate quality. Finally,
a possibility to transfer the methodology of the PBKM to other technologies is proved.
Therefore, it is offered a modus operandi how the continuous pressing technique can
be modelled with the help of the PBKM.
The last chapter deals with the cost calculation tool concerning the structural configuration,
design, and functionality of the software. It is the consequential synthesis of
the results of the economic process analysis and the cycle time models. The practicability
of the modularity is proved by its application in the design phase of the software
and by the integration of the modelling into the tool. The developed cost calculation
software for composite manufacturing processes offers a standardization of the
inputs and calculation algorithms by the use of introduced process analysis, the subdivision
into smallest units. The cycle time calculation models are process specific
know-how which can easily be used unlike an expert's system. The separation of the
single functional entities assures a stringent data management, possibilities for the
advancement, and furthermore, the variableness of representation and reuse of the
derived data. The functionality of the cost tool concerning evaluations and comparisons
are pointed out with two case studies. Plus, the postulated transferability of the
methodology on other composite technologies is demonstrated. The main advantage
of this system is that the modelling offers economical statements of different process
variations without experimentation. Besides, the values ascertained by the PBKM are
more precise compared to other existing models. Therefore, the PBKM can be the
basis for investment decisions like technology change or modifications and helps to
identify techno-economic limitations and potentials.
This version of the cost calculation software offers only the standard repertoire of
cost evaluations and comparisons which turn out to be upgradeable. Thus, there exists
potential to enhance the functionality concerning sensitivity analyses, the integration
of cycle time models for other composite processing technologies, and further
possibilities for the graphic processing. As a conclusion the software with the combination
of different attempts offers a good starting position with respect to the current
evolution status and should be extended.
Das Recycling von Automobilen leistet einen wesentlichen Beitrag zur Schonung der natürlichen Ressourcen und Reduzierung der entstehenden Abfallmengen. Dabei kommt dem Automobilhersteller eine zentrale Rolle zu, da nur durch die frühzeitige Berücksichtigung der Recyclinganforderungen bei der Entwicklung der Produkte sichergestellt werden kann, dass diese zukünftig auch in umweltgerechter und wirtschaftlicher Weise einer erneuten Nutzung zugeführt werden können.
Im Rahmen dieser Arbeit wird ein Konzept vorgestellt, welches die Recycling-anforderungen systematisch in die Ablauf- und Aufbauorganisation von Fahrzeug-entwicklungsprojekten integriert. Die Grundlage bildet ein Prozessmodell, welches in den frühen Phasen der Entwicklung die Ableitung von Recyclingzielen mit Hilfe der Szenario-Technik ermöglicht und in den nachfolgenden Phasen der Entwicklung die Zielerreichung durch einen formalisierten Recycling-Problemlösezyklus sicherstellt. Das zentrale Element stellt ein Planungsinstrument dar, welches mögliche Demontage- und Recyclingprozesse bereits innerhalb der Produktentwicklung simuliert und dadurch eine ganzheitliche Optimierung des Fahrzeuges unterstützt.
Die Auswertung verschiedener Recyclingszenarien am Beispiel eines Mittelklasse- PKW hat gezeigt, dass mit der heutigen Prozesskette der Altfahrzeugverwertung eine Reduzierung der Abfallmengen nicht kostendeckend erreichbar ist. Erst unter Berücksichtigung neuer Verwertungstechnologien für die heute zu entsorgenden Restmengen kann die wirtschaftliche Situation verbessert werden. Gleichzeitig konnte durch die Bewertung unterschiedlicher Rohbaukonzepte nachgewiesen werden, dass der Ersatz konventioneller Materialsysteme durch innovative Leichtbauwerkstoffe das Recycling am Lebensende des Fahrzeuges zunehmend erschwert.
Um bereits innerhalb der Produktentwicklung die Voraussetzung für ein hochwertiges Fahrzeugrecycling zu schaffen ist somit das Zusammenführen und Ausbalancieren von produkt- und prozessbezogenen Maßnahmen unabdingbar. Die organisa-torische Umsetzung erfolgt dabei durch ein Recyclingteam, welches es ermöglicht das Recyclingwissen in die komplexen Entwicklungsabläufe zu integrieren und mit allen Prozessbeteiligten zeitlich und inhaltlich abzustimmen.
Die Begrenzung und Minimierung der Belastung der Bevölkerung durch Umgebungslärm ist ein wichtiges Handlungsfeld der Raumplanung und insbesondere der Stadtplanung als koordinierender Gesamtplanung auf örtlicher Ebene. Obwohl für die Immissionssituation empfindlicher Gebiete in vielen Fällen nicht nur eine Anlage, sondern die Kombination mehrerer, z. T. unterschiedlicher Emittenten maßgeblich ist, fehlt bisher ein fachlich abgesichertes und in der Planungspraxis anwendbares Konzept zur Modellierung und zum Management kombinierter Umgebungslärmimmissionen. Die unter dem Stichwort ’Gesamtlärm’ geführte fachliche und rechtliche Diskussion hat sich in diesem Zusammenhang bislang sehr stark auf Summationsregeln für Immissionspegel und daraus abgeleitete Belastungsgrenzwerte reduziert. Zielsetzung der Arbeit ist es, eine strukturierte Modellierung als Basis für ein Managementkonzept zu erarbeiten, das die Erfassung und Interpretation kombinierter Umgebungslärmbelastungen ermöglicht. Maßgeblich für die Modellierungsparadigmen ist der Anspruch, die Anforderungen und Handlungsspielräume der Stadtplanung zu berücksichtigen, sich also an praktisch verfügbaren und planerisch steuerbaren Daten und Erkenntnissen zu orientieren, mit Unschärfen transparent umzugehen und auch die im internationalen Umfeld schon praktisch angewandten Konzepte auf Übertragbarkeit zu untersuchen. Der dafür gewählte Modellierungsansatz basiert auf der Charakterisierung des Umgebungslärms als Interaktion zwischen emittierenden und empfindlichen Raumnutzungen und damit als Raumnutzungskonflikt, der sich zum Einen als räumliches Risiko (z. B. für die menschliche Gesundheit) und zum Anderen als Ressourcenkonflikt um die Ruhe als Qualitätsmerkmal von Standorten darstellen lässt. Durch die Vielzahl der in die Modellierung einzubeziehenden Elemente und Parameter in den Bereichen Emission, Transmission, räumliche Immission, Exposition und Lärmwirkung ergibt sich die Notwendigkeit, neben fachlichen Vereinfachungen auch räumliche Abschichtungen vorzunehmen. Im Ergebnis wird ein dreistufiges Modellkonzept vorgeschlagen, das auf der ersten Stufe - Raumbezogenes Belästigungsrisiko - Optimierungskriterien für Gesamträume mit dem Ziel der Risikominimierung auf Basis vorliegender, stark generalisierender Belästigungskenngrößen herleitet und sich vor allem für räumlich übergeordnete Planungsaufgaben wie die Flächennutzungs- und die Gesamtverkehrsplanung eignet. Als räumliche Konkretisierung wird für die Bearbeitung quartiersbezogener Planungsaufgaben eine Modellebene ’Ruhezonierung’ vorgeschlagen, die sich vom Risikoansatz löst und Maßstäbe für die qualitätsorientierte Optimierung kleinräumiger Immissionssituationen enthält. Die letzte, in der Arbeit nur skizzierte Modellebene - Lokale akustische Qualität - enthält gebäudebezogene Ansätze zur Qualitätssteigerung. Damit entsteht ein durchgängiges Managementkonzept zur Anwendung in der örtlichen Gesamtplanung, das versucht, die vorhandenen Erkenntnisse der Lärmwirkungsforschung unter Beachtung der Datenqualität und des erforderlichen Detaillierungsgrads in schlüssiger und anwendbarer Weise für die räumlichen Handlungsebenen der Stadtplanung nutzbar zu machen.
Die Substanzklasse der Indirubine stellen u.a. potente Hemmstoffe der Cyclin-abhängigen Kinasen dar, die eine Schlüsselfunktion in der Regulation des Zellzyklus besitzen. In Vitro zeigen sie eine Wachstumshemmung am isolierten CDK-Enzym und in verschiedenen Tumorzelllinien. In einem ersten in vivo-Versuch an athymen Nacktmäusen, mit subkutan implantiertem Tumorxenograft des Lungenkarzinoms LXFL529, bewirkte 5-Methylindirubin 6 einen Stillstand des Tumorwachstums. Als Konsequenz zum in vivo Versuch wurde in dieser Arbeit der in vitro Metabolismus von 5-Methylindirubin 6 durch Inkubation mit verschiedenen tierischen Lebermikrosomen untersucht. Anschließende Identifizierung, Synthese und biologische Tests der Metaboliten sollen Aufschluss über ihr Wirkpotential geben. Hierzu wurde eine HPLC-MS-Methode entwickelt, mit der es gelang entstandene Metaboliten zu trennen und gleichzeitig strukturelle bzw. Massen-Veränderungen der Ausgangsverbindung zu erhalten. Es konnte gezeigt werden, dass 5-Methylindirubin durch Inkubation mit 6 Rinderlebermikrosomen zu fünf Metaboliten umgesetzt wurde, von denen vier identisch mit den Metaboliten aus den Inkubationen mit Schweinelebermikrosomen- und Aroclor-induzierten Rattenlebermikrosomen sind. Aus den aufgenommen Massenspektren wurden zwei generierte Metaboliten als mögliche mono-hydroxylierte Strukturisomere der Ausgangsverbindung und ein Metabolit als mögliche Di-Hydroxy-Verbindung von 5-Methylindirubin 6 identifiziert. Des Weiteren wurden 5-Bromindirubin 39, 5-Methoxyindirubin 40 und Indirubin-3’-(2-hydroxyethyl)oximether 10 als nicht-glycosodische Indirubin-Derivate und die glycosidischen Verbindungen Indirubin-3’-(2-β-D-glucopyranosylethyl)oximether 15, sowie die zu 15 entsprechenden 5-Iod und 5-Methyl-Verbindung (41 und 16) in Inkubationen mit Aroclor-induzierten Rattenlebermikrosomen untersucht. Für sämtliche Verbindungen konnte die Bildung mehrerer Metaboliten nachgewiesen werden, wobei die zugehörigen MS-Daten, wie bei 5-Methylindirubin 6, Hinweise auf eine Mono- bzw. Di-Hydroxylierung des Grundgerüsts der Ausgangsverbindung lieferten. Zusätzlich konnte aus den Daten der Inkubation mit Aroclor-induzierten Rattenlebermikrosomen einen Hinweis auf die Umsatzgeschwindigkeit der getesteten Indirubine erhalten werden. Es ergab sich folgende Reihenfolge der Umsatzgeschwindigkeit: 5-Methylindirubin 6 > 5-Methoxyindirubin 40 >> 5-Bromindirubin 39 > 5-Iodindirubin-3’-(2-β-D-glucopyranosylethyl)oximether 41 > Indirubin-3’-(2-β-D-glucopyranosylethyl)oximether 15 > 5-Methylindirubin-3’-(2-β-D-glucopyranosylethyl)oximether 16. In einem zweiten Teil der Arbeit wurde durch spezielle dünnschichtchromatographische Trennung die Inkubation von 5-Methylindirubin und Aroclor-induzierten Rattenlebermikrosomen aufgearbeitet. Die so isolierten Metaboliten M2 und M3 wurden mittels 1H-NMR als 6-Hydroxy-5-methylindirubin 74 = M2 und 6,7’-Dihydroxy-5-methyl-indirubin 75 = M3 identifiziert. Um eine Aussage über das biologische Wirkpotential der beiden Metaboliten zu erhalten, wurden diese synthetisiert und anschließend einem ersten biologischen Tests unterworfen. Zur Darstellung von M2 wurde käufliches Indoxyl-3-acetat mit 6-Hydroxy-5-methylisatin nach einer modifizierten Methode von Russell und Kaupp umgesetzt. Das benötigte Isatin wurde aus einem geeigneten acylierten Anilin mittels regiospezifischer Metallierung (DOM-Reaktion) und anschließender Umsetzung mit Diethyloxalat selbst hergestellt. Für die Synthese des zweiten Metaboliten M3 wurde ein Syntheseweg erstellt indem aus einer geeigneten N-Phenyl-glycin-o-carbonsäure 103 ein Diacetylindoxyl 104 erzeugt wurde, das selektiv in ein N-Acetylindoxyl 106 überführt wurde. Anschließend wurde durch saure Kondensation mit 6-Hydroxy-5-methyl-isatin 76 das gewünschte 6,7’-Dihydroxy-5-methyl-indirubin 75 erzeugt. Die beiden so erhaltenen Metaboliten M2=74 und M3=75 wurden schlussendlich auf ihre Hemmwirkung im SRB-Test an den beiden Zelllinien LXFL529L (humaner grosszelliger Lungentumor) und C6 (Rattenglioblastom) getestet. Es zeigte sich, dass die erzeugten Metaboliten das Wachstum der Tumorzelllinie LXFL529L deutlich weniger hemmt als die Ausgangsverbindung 5-Methylindirubin 6. Offenbar stellen die von 5-Methylindirubin 6 durch Mikrosomeninkubation generierten Metaboliten M2 und M3 in den getesteten Tumorzelllinien keine aktivere Wirkform dar.
Die Computerisierung der Gesellschaft bedingt ein ständiges Zunehmen der Geschwindigkeit, mit der neue Daten erzeugt werden. Parallel zu dieser Entwicklung steigt der Bedarf an geeigneten Analyseverfahren, die in diesen großen und oftmals heterogenen Datenmengen Muster finden, Zusammenhänge entdecken und damit Wissen erzeugen. Das in dieser Arbeit entwickelte Verfahren findet die passende Struktur in einer ungeordneten, abstrakten Datenmenge, ordnet die zugrunde liegenden Informationen und bündelt diese somit für eine gezielte Anwendung. Dieser Prozess des Information Clustering ist zweistufig, es erfolgt zuerst ein generelles Clustering, an das sich eine interpretierende Visualisierung anschliesst. Für das Clustering wird das Verfahren der Voronoidiagramme erweitert. Durch den Einsatz einer generellen Distanzfunktion wird die Modellierung der durch die großen Datenmengen entstehenden multidimensionalen Parameter sowie weiterer Gewichte ermöglicht. Eine anschließende Visualisierung aus dem Bereich der Informationsvisualisierung unterstützt die Interpretation der neu gewonnenen Informationen. Für die praktische Anwendung wird die Stadtplanung betrachtet. In der Stadtplanung wird das Modell des Planungsablaufes eingesetzt, mit dem verschiedene Planungsalternativen erzeugt werden. Dieses Modell ist jedoch zu starr, um den dynamischen Anforderungen in der Realität gerecht zu werden. Das Information Clustering erweitert den klassischen Planungsablauf, die Flexibilität des Modells wird dadurch erhöht und die Komplexität reduziert. Das Ergebnis der Berechnung ist genau eine Planungsalternative, die sämtliche Eingabeparameter kanalisiert.
Durch vorangegangene Arbeiten wurden transgene Kartoffelpflanzen erzeugt, die eine verringerte Aktivität des plastidären ATP/ADP Transporters aufweisen (NTT-antisense). Die Knollen dieser Pflanzen zeigen nicht nur veränderte Gehalte an Primärmetaboliten sondern auch eine erhöhte Pathogen-Resistenz, zum Beispiel gegen den bakteriellen Krankheitserreger Erwinia carotovora ssp. atroseptica (Eca). In diesem Zusammenhang deuten neuere Veröffentlichungen auf eine Bedeutung von Transportproteinen für Wirt-Pathogen Wechselwirkungen hin. Im Zuge dieser Arbeit konnte durch die Herstellung eines Systems zur gezielten Erzeugung von Eca „K.O.“-Mutanten die Bedeutung von ausgewählten Sequenzen, welche für Transportproteine kodieren, analysiert werden. Hierbei zeigte sich, dass im Bezug auf die Virulenz von Eca, sowohl der Prolin- als auch der d-Galaktonattransport nur von untergeordneter Bedeutung ist. In weiteren Untersuchungen wurde allerdings der Karbonsäuremetabolismus und -transport von Eca als zentrales Element in der Entfaltung maximaler bakterieller Virulenz erkannt. Hierbei wurde das Cit1-Protein als hoch-affiner Citrattransporter, welcher über die bakterielle pmf energetisiert wird, identifiziert. Dieses Protein ist für ein Wachstum von Eca auf Citrat als einziger Kohlenstoffquelle notwendig und essentiell zur Etablierung einer vollständigen Pathogenese auf Kartoffelknollenscheibchen. So weisen Eca cit1 „K.O.“-Mutanten im Vergleich zu Wildtyp Zellen nicht nur eine geringere pektolytische Aktivität und Gewebemazeration, sondern auch ein reduziertes in planta Wachstum, auf. Des Weiteren wurde ermittelt, dass sich NTT-antisense Gewebe nicht nur durch eine erhöhte Pathogen-Resistenz auszeichnet, sondern auch erniedrigte Citratgehalte aufweist. Analog führte eine artifizielle Erhöhung des Citratgehaltes durch Infiltration von Knollengewebe zu einer deutlich erhöhten Gewebemazeration durch Eca sowie einer verringerten Akkumulation von Abwehrrelevanten pflanzlichen Gentranskripten (PR-Gene). Weitere untersuchte Eca-Mutanten belegten, dass im gemeinsamen Wirken mit anderen enzymatischen Komponenten, Citrat ein ambivalentes Molekül für pflanzliche Resistenz und bakterielle Virulenz ist. Weiterhin konnte gezeigt werden, dass Transportproteine nicht nur für die Virulenz von Eca, sondern auch für phytopathogene Pilze wie Magnaporthe grisea, von Bedeutung sind. So konnte durch die Kooperation mit der AG Thines (IBWF) das Genprodukt eines bei Pathogenese induzierten Genes (rig2), biochemisch charakterisiert werden. Hierbei wurde mittels Komplementation einer Hefemutante (22∆8AA) nachgewiesen, dass es sich bei diesem Protein um einen Prolin-Transporter handelt. Diese Arbeit zeigt, dass Transportproteine als ein wichtiges Element in Wirt-Pathogen Beziehungen wirken können und eine Charakterisierung solcher Proteine zum Verständnis dieser Wechselwirkungen unerlässlich ist.
This thesis introduces so-called cone scalarising functions. They are by construction compatible with a partial order for the outcome space given by a cone. The quality of the parametrisations of the efficient set given by the cone scalarising functions are then investigated. Here, the focus lies on the (weak) efficiency of the generated solutions, the reachability of effiecient points and continuity of the solution set. Based on cone scalarising functions Pareto Navigation a novel, interactive, multiobjective optimisation method is proposed. It changes the ordering cone to realise bounds on partial tradeoffs. Besides, its use of an equality constraint for the changing component of the reference point is a new feature. The efficiency of its solutions, the reachability of efficient solutions and continuity is then analysed. Potential problems are demonstrated using a critical example. Furthermore, the use of Pareto Navigation in a two-phase approach and for nonconvex problems is discussed. Finally, its application for intensity-modulated radiotherapy planning is described. Thereby, its realisation in a graphical user interface is shown.