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Das Kniegelenk ist mitunter die am häufigsten betroffene Struktur bei Sportverletzungen, deren Auswirkungen nachhaltig die sportliche Leistung beeinträchtigen können. Für eine dynamische Kniestabilität sind neben einer kräftigen kniegelenksumgreifenden und hüftumgebenden Muskulatur eine optimale Oberkörperstabilität erforderlich, da eine erhöhte laterale Oberkörperneigung in erhöhten Knieabduktionswinkeln und -momenten resultieren kann. Die Hüftmuskulatur agiert als Bindeglied zwischen Oberkörper und unteren Extremitäten, beeinflusst die mechanische Kopplung und kann bei einer Schwäche in einer Veränderung des Schwerelots mit einhergehender Instabilität resultieren. Weiterhin beeinflusst die neuromuskuläre Kontrolle die Gesamtstabilität bei sportlichen Bewegungen, wobei die Ko-Kontraktion der ventralen und dorsalen Oberkörperseite in diesem Zusammenhang noch nicht untersucht wurde. Mit der vorliegenden Arbeit soll ein Beitrag zur Aufklärung der Kniestabilität bei verletzungsrelevanten Bewegungen unter systematischer Variation von Belastungsstufen geleistet sowie ein besseres Verständnis der mechanischen Kopplung mit Implikationen zu geeigneten Screening-Verfahren und Trainingsinterventionen erlangt werden.
Forschungsdefizite aufgreifend, wurde eine 3D Bewegungsanalyse bei sportlich Aktiven und Judoka konzipiert, die (a) die Erfassung kinematischer, kinetischer und elektromyographischer Indikatoren integrierte, (b) die untere Extremität und den Oberkörper einbezog und die (c) verschiedene repräsentative Bewegungsaufgaben beinhaltete und systematisch variierte: Landungen und Sprünge, ein- und beidbeinig, vertikal und lateral, stabiler und instabiler Untergrund sowie dabei jeweils systematische Variation der Fall- bzw. Sprungdistanz. Daraus ergaben sich zwei zentrale Forschungsgegenstände:
1. Biomechanische Belastungsstruktur, Sprungleistung und neuromuskuläre Aktivierung im Oberkörper bei verschiedenen Sprung- und Landungsaufgaben.
2. Zusammenhänge der dynamischen Kniegelenksstabilität mit Oberkörperkinematik und neuromuskulärer Aktivität im Oberkörper – Hüftkinematik und Hüftkinetik.
Die biomechanischen Belastungsindikatoren unterschieden sich zwischen den verschiedenen, repräsentativen Bewegungsaufgaben beträchtlich. Dabei zeigten der einbeinige Drop Jump (DJ) und der Side Jump (SJ) besonders ausgeprägte Belastungsindikatoren. Des Weiteren stiegen die Belastungsindikatoren mit zunehmender Belastung (Fallhöhe- bzw. Sprungweite) an. Die Untergrundbedingung, das Geschlecht und die Sportart spielten eine untergeordnete Rolle. Zur Vorhersage der Kniestabilität eigneten sich die laterale Oberkörperneigung, das Hüftabduktionsmoment und die Hüftinnenrotation. Insbesondere die Hüftinnenrotation konnte als stärkster Prädiktor identifiziert werden. Eine hohe Hüftkraft ging mit schwächeren Zusammenhängen zwischen Knieabduktionsmoment und Knieabduktion einher. Non-lineare interaktive Prädiktoreffekte unterschieden sich zum einen zwischen den Bewegungsaufgaben und zeigten zum anderen einen hohen eigenen Aufklärungsbeitrag für die laterale Oberkörperneigung, wenn diese mit der Kniekinematik und Hüftinnenrotation zur kategorialen Zuordnung des Knieabduktionsmoments und der Knierotation untersucht wurde. Die Ko-Kontraktion im Oberkörper konnte als weiterer Indikator der Oberkörperkontrolle miteinbezogen werden.
Die unilateralen DJs und SJs, welche unterschiedliche Belastungsmuster typischer sportlicher Aktionen abbilden, wiesen unterschiedliche Belastungscharakteristika auf. Deshalb empfiehlt es sich beide Tests mit Variation der Fallhöhen bzw. Sprungweiten auf stabilem Untergrund in ein Screening-Verfahren unter Einbezug der Oberkörperkontrolle (Kinematik, Ko-Kontraktion) aufzunehmen. Die Oberkörperkontrolle sollte als Prädiktor der Kniestabilität non-linear und in Verbindung mit der Kniekinematik und Hüftrotation untersucht werden. Weiterhin sollte die Hüftkraft in zukünftigen Studien zur Kniestabilität und in Trainingsinterventionen einbezogen werden.
Wohl kaum eine andere akademische Disziplin sieht sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt solch
grundsätzlichen und herausfordernden Paradigmenverschiebungen gegenüber , wie die
Sportwissenschaft. Während andere, die Sportwissenschaft zum Teil berührende Fächer, wie
beispielsweise die Neurologie, vielleicht auf deutlichere, plakativere Weise mit den auf die
Gesellschaft einwirkenden Folgen einer umfassenden und tiefgreifenden Digitalisierung zu in
absehbarer Zeit permanenter Neuorientierung gezwungen werden, erweist sich die
Sportwissenschaft als auf subtilere Weise mit jedem der von der Digitalisierung nachdrücklich
betroffenen Forschungsbereiche untrennbar verbunden, von der Kybernetik bis hin zu sich
ändernden Vorstellungen und Praktiken von sozialer Interaktion und Gemeinschaft. Wo sich die
Gesellschaft verändert, verändert sich auch der Sport und in der Folge davon zwangsläufig auch
die Sportwissenschaft. Wenn Sport unter dem Blickwinkel seiner Transformationen und Potentiale
untersucht wird, kann das Gebiet des „Trendsports“ als außergewöhnlich ergiebiger Gegenstand
der Forschung in den Fokus rücken.
Die vorliegende Arbeit möchte unter Zuhilfenahme sowohl von theoreti schen Modellen als auch
von, in dieser Form erstmals erhobenen exklusiven Daten, Möglichkeiten zur vertiefenden
akademische Beschäftigung mit dem Thema „Trendsport“ erörtern und entsprechend Vorschläge
zu Methodik, Rahmen und Gegenstand einer skizzierten weiteren Auseinandersetzung der
Sportwissenschaft mit diesem Thema entwickeln. Trotz aller Gewissenhaftigkeit bei der Erhebung
und Analyse von theoretischen Annahmen und empirischen Daten mag dieser Arbeit aufgrund des
beschriebenen dynamischen Zugangs zu ihrer Fragestellung der Charakter der Vorläufigkeit
anhaften.
Der „Irrelevant Sound Effect“ besteht in einer Beeinträchtigung der seriellen Wiedergabeleistung für visuell präsentierte Folgen sprachlicher Items durch aufgabenirrelevante Hintergrundgeräusche. Unklar ist jedoch, ob der Irrelevant Sound Effect bei Kindern entwicklungsbedingten Veränderungen unterliegt und welches Arbeitsgedächtnismodell das kindliche Befundmuster am besten abzubilden vermag. Um einen Beitrag zur Klärung dieser Fragestellungen zu leisten, wurden zwei altersvergleichende Experimente zur quantitativen und qualitativen Beschaffenheit des Irrelevant Sound Effect durchgeführt. Experiment 1 prüfte, ob beim Irrelevant Sound Effect Alterseffekte zu verzeichnen sind und ob diese gegebenenfalls durch die Art des Hintergrundschalls (Changing-State- vs. Steady-State-Schall), die Modalität der Aufgabenstellung (auditiv vs. visuell) und/oder die Anforderungen der zu bearbeitenden Aufgabe (serielle Behaltensaufgabe vs. lautanalytische Odd-One-Out-Aufgabe) moderiert werden. Experiment 2 untersuchte etwaige Alterseffekte hinsichtlich des Einflusses der Lautstärke und/oder der Verständlichkeit des Hintergrundschalls. Hervorzuheben ist, dass erstmals Vorschüler berücksichtigt wurden, womit in beiden Studien ein breiter Altersbereich vom Vorschul- bis zum Erwachsenenalter abgedeckt wird.
Wesentliche Erkenntnis ist, dass der Irrelevant Sound Effect entwicklungsbedingten Veränderungen unterliegt, welche zeitlich im Vorschulalter anzusiedeln sind. Vorschüler werden deutlich stärker und umfassender durch Hintergrundschall beeinträchtigt als die übrigen Altersgruppen, die diesbezüglich nicht differieren. Die Effekte irrelevanten Hintergrundschalls scheinen bei Kindern demnach auf zwei qualitativ unterschiedlichen Wirkmechanismen zu fußen: Zunächst erhält irrelevanter Hintergrundschall – entwicklungsunabhängig – obligatorischen, automatischen Zugang zum Arbeitsgedächtnis, wodurch eine Interferenz mit den zu memorierenden Items auftritt. Darüber hinaus ist bei Vorschülern ein zusätzlicher, globalerer, dem Arbeitsgedächtnis vorgelagerter Mechanismus anzunehmen (z.B. gestörte Encodierung der Zielitems) – der Ansatz einer vermehrten Aufmerksamkeitsdistraktion kann stattdessen nicht gestützt werden.
Diese Experimente haben zudem ein Resultat erbracht, dessen nähere Analyse unabhängig vom Entwicklungsaspekt einen wertvollen Beitrag zum modelltheoretischen Diskurs verspricht: Ein irrelevantes Hintergrundsprechen bewirkte nicht nur bei der seriellen Behaltensaufgabe, sondern auch bei einer lautanalytischen Aufgabe eine signifikante Leistungsverschlechterung. Da die gängigen Arbeitsgedächtnismodelle zur Erklärung des Irrelevant Sound Effect hinsichtlich ihrer Annahmen potentiell lärmsensitiver Aufgaben differieren, wurde eine zweite, auf Erwachsene beschränkte Experimentalserie angeschlossen, deren Ergebnisse wie folgt zusammengefasst werden können: Die Leistungsminderung in der lautanalytischen Aufgabe ist vermutlich auf die phonologische Anforderung per se zurückzuführen, da der Effekt aufgehoben wird, wenn anstelle der phonologischen Analyse eine semantische gefordert wird (Experiment 3). Der phonologische Charakter ist jedoch nicht nur bei der Aufgabenstellung eine kritische Größe, sondern auch beim Hintergrundschall: Während Hintergrundsprechen einen Irrelevant Sound Effect provoziert, vermag Nichtsprache vergleichbarer Komplexität (spektral rotierte Sprache) dies nicht zu leisten (Experiment 5). Dies ist als Indiz dafür zu werten, dass über den temporal-spektralen Verlauf hinausgehende Parameter existieren müssen, die den Irrelevant Sound Effect modellieren. Die phonologische Ähnlichkeit zwischen den Stimuli der Primäraufgabe und der Distraktoren (Between-Stream Phonological Similarity Effect) scheint hingegen keinen Einfluss zu nehmen (Experiment 4). Zusammenfassend bevorzugt das Befundmuster Modelle, die zur Erklärung des Phänomens auf modalitätsspezifische Interferenzen mit phonologischen Repräsentationen im Arbeitsgedächtnis rekurrieren.
„Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt.“, schrieb der österreichisch-englische Philosoph Ludwig Wittgenstein (1922). Das Beherrschen der Schriftsprache wurde in der neuhumanistischen Bildungstheorie nach Wilhelm von Humboldt (Humboldt & Menze, 1997) in den Mittelpunkt der Bildungsprozesse gestellt.
Bildung kann daher nur dann gelingen, wenn die Schriftsprache beherrscht wird. Dabei wird Bildung als eine Art lebenslanges Lernen verstanden, in dem es darum geht, die Funktionsweisen der Gesellschaft und der Welt in der wir leben, zu verstehen und dahingegen zu handeln (Otto, 2007). Mit dem erfolgreichen Schriftspracherwerb und dem sicheren Umgang mit der Schriftsprache ist eine Art Teilhabe am „kulturellen Gedächtnis“ so Assmann (2007) sowie an gegenwärtigen Prozessen. Nicht für alle Kinder verläuft der Erwerb der Schriftsprache ohne Schwierigkeiten. In der ersten PISA-Studie aus dem Jahr 2000 lag der Prozentsatz leseschwacher Kinder in Deutschland bei ca. 24 Prozent (OECD, 2001). Dieser verringerte sich zwar in der PISA-Studie im Jahr 2015 auf rund 16 Prozent (PISA 2015 Results (Volume V), 2017). Die Ergebnisse der aktuellen PISA-Studie sind jedoch ernüchternd. In Bezug auf die Lesekompetenz ist der Anteil der leseschwachen Kinder auf 21 Prozent gestiegen, an Gymnasien sogar auf 29 Prozent (OECD, 2019). Auch Fischbach und Kollegen (Fischbach et al., 2013) fanden bei ihrer Studie im deutschsprachigen Raum heraus, dass 18 Prozent aller Grundschüler1 erhebliche Schwierigkeiten im Lesen und Schreiben aufweisen. Stellen sich erste Schwierigkeiten beim Erlernen des Lesens und Schreibens ein, muss eine zeitige Förderung der betroffenen Kinder an erster Stelle stehen. An diesem Punkt setzt das computerbasierte Trainingsprogramm Lautarium (Klatte, Steinbrink,
Bergström, & Lachmann, 2017) an, indem es Lehrern, Eltern, Therapeuten und den betroffenen Kindern ein Werkzeug an die Hand gibt, welches sich bereits in mehreren Studien als wirksam erwiesen hat (einen Überblick bietet Klatte et al., 2017).
Entwickelt wurde dieses Programm im Zuge eines Drittmittelprojekts mit dem Schwerpunkt „Entwicklungsstörungen schulischer Fertigkeiten“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Die hier durchgeführte Studie befasst sich mit den Effekten des Trainings mit dem computerbasierten Förderprogramms Lautarium auf die phonologischen und schriftsprachlichen Leistungen von Zweitklässlern mit Lese-Rechtschreibschwierigkeiten. Lautarium basiert auf aktuellen Forschungserkenntnissen zur Bedeutung der phonologischen Verarbeitung für den Schriftspracherwerb und umfasst aufeinander aufbauende Übungen zur Phonemwahrnehmung, phonologischen Bewusstheit und Graphem-Phonem-Zuordnung, zum Lesen und Schreiben lautgetreuer Wörter und zur schnellen Worterkennung. Zwar hat sich das Trainingsprogramm bereits in mehreren Studien als wirksam erwiesen, in der jetzigen Studie wird die Wirksamkeit jedoch erstmals im Rahmen eines randomisierten kontrollierten Designs (randomized controlled trial, RCT, „Goldstandard“ der klinischen Forschung) geprüft (Borah, Moriarty, Crown, & Doshi, 2014; Kaptchuk, 2001). Es wurde zunächst ein klassisches Prätest-Posttest-Follow-up–Design realisiert, um kurz- und langfristige Effekte des Lautarium-Trainings zu erfassen (Studienteil 1: Vortest bis Nachtest 2). Eine Gruppe von Kindern (n= 24) bearbeitete das Lautarium-Training, die andere Gruppe (n= 31) ein computerbasiertes Denktraining (Lenhard, Lenhard & Klauer, 2011). Das Training erfolgte täglich etwa 20 Minuten über mehrere Wochen im Rahmen des differenzierenden Unterrichts. Im Anschluss an den Follow-upTest arbeiteten die Gruppen mit dem jeweils anderen Programm, danach folgte ein weiterer, abschließender Nachtest 3 (Studienteil 2: bis Nachtest 3, n= 44). Studienteil 1 bestätigte signifikante und teilweise anhaltende Effekte des LautariumTrainings auf Untertests zur phonologischen Bewusstheit, zum Lesen und zur Rechtschreibung. Die in früheren Studien gezeigten Effekte ließen sich somit auch im Rahmen eines RCT-Designs replizieren. In Studienteil 2 zeigten sich signifikante Effekte auf die phonologische Bewusstheit. Abschließend werden Potentiale und Grenzen des Einsatzes von Lautarium im differenzierenden Unterricht diskutiert.
Reading as a cultural skill is acquired over a long period of training. This thesis supports the idea that reading is based on specific strategies that result from modification and coordination of earlier developed object recognition strategies. The reading-specific processing strategies are considered to be more analytic compared to object recognition strategies, which are described as holistic. To enable proper reading skills these strategies have to become automatized. Study 1 (Chapter 4) examined the temporal and visual constrains of letter recognition strategies. In the first experiment two successively presented stimuli (letters or non-letters) had to be classified as same or different. The second stimulus could either be presented in isolation or surrounded by a shape, which was either similar (congruent) or different (incongruent) in its geometrical properties to the stimulus itself. The non-letter pairs were presented twice as often as the letter pairs. The results demonstrated a preference for the holistic strategy also in letters, even if the non- letter set was presented twice as often as the letter set, showing that the analytic strategy does not replace the holistic one completely, but that the usage of both strategies is task-sensitive. In Experiment 2, we compared the Global Precedence Effect (GPE) for letters and non-letters in central viewing, with the global stimulus size close to the functional visual field in whole word reading (6.5◦ of visual angle) and local stimuli close to the critical size for fluent reading of individual letters (0.5◦ of visual angle). Under these conditions, the GPE remained robust for non-letters. For letters, however, it disappeared: letters showed no overall response time advantage for the global level and symmetric congruence effects (local-to-global as well as global-to-local interference). These results indicate that reading is based on resident analytic visual processing strategies for letters. In Study 2 (Chapter 5) we replicated the latter result with a large group of participants as part of a study in which pairwise associations of non-letters and phonological or non-phonological sounds were systematically trained. We investigated whether training would eliminate the GPE also for non-letters. We observed, however, that the differentiation between letters and non-letter shapes persists after training. This result implies that pairwise association learning is not sufficient to overrule the process differentiation in adults. In addition, subtle effects arising in the letter condition (due to enhanced power) enable us to further specify the differentiation in processing between letters and non-letter shapes. The influence of reading ability on the GPE was examined in Study 3 (Chapter 6). Children with normal reading skills and children with poor reading skills were instructed to detect a target in Latin or Hebrew Navon letters. Children with normal reading skills showed a GPE for Latin letters, but not for Hebrew letters. In contrast, the dyslexia group did not show GPE for either kind of stimuli. These results suggest that dyslexic children are not able to apply the same automatized letter processing strategy as children with normal reading skills do. The difference between the analytic letter processing and the holistic non-letter processing was transferred to the context of whole word reading in Study 4 (Chapter 7). When participants were instructed to detect either a letter or a non-letter in a mixed character string, for letters the reaction times and error rates increased linearly from the left to the right terminal position in the string, whereas for non-letters a symmetrical U-shaped function was observed. These results suggest, that the letter-specific processing strategies are triggered automatically also for more word-like material. Thus, this thesis supports and expands prior results of letter-specific processing and gives new evidences for letter-specific processing strategies.
Die evangelischen Landeskirchen mit ihrem tradierten institutionellen Selbstverständnis verlieren im Zuge der Mitgliedschaftserosion immer mehr den Anschluss an eine sich rasant wandelnde Gesellschaft. Die fortschreitende Pluralisierung, Individualisierung und Mobilität der Gesellschaft sowie die Zunahme von sozialen Organisationsformen alternativ zur klassischen Kleinfamilie stellen die regional agierende und massenkommunizierende evangelische Volkskirche heute vor Herausforderungen, die sie mit ihren bisherigen institutionellen Strukturen offensichtlich nicht mehr in jeder Hinsicht bewältigen kann. Als Körperschaft des öffentlichen Rechts sieht sich die evangelische Kirche selbst auf Augenhöhe zu den staatlichen Gewalten. Auf diese Weise steht sie im Spannungsfeld zwischen dem selbst auferlegten öffentlichen, mitgliederdistanzierten Auftrag einerseits und der Erwartung zur religiösen Bedürfnisbefriedigung andererseits.
Ausgehend von dem letzten Reformimpuls, den die EKD unter dem Titel Kirche der Freiheit im Jahr 2006 an ihre Gliedkirchen aussandte, wird ein differenzierterer Ansatz vorgeschlagen, bei dem die evangelische Kirche eine ihrer wichtigsten Dimensionen, nämlich die der mitgliederbasierten Freiwilligkeitsorganisation in den Fokus rückt. Ein vornehmlich organisationales Selbstverständnis würde der evangelischen Kirche mit der Anwendung von Nonprofit-Governance-Methoden, beispielsweise mit der organisationsweiten Einführung effektiverer Leitungs- und Steuerungsmechanismen, neue und flexiblere Handlungsspielräume eröffnen. Zudem erlaubte ein auf das kirchliche Wesen zugeschnittenes Nonprofit-Marketing das Organisationsziel in Relation zum Marktgeschehen und damit zu den Bedürfnissen der Individuen zu formulieren und zu verfolgen.
In der konsequenten Weiterentwicklung der im Impulspapier der EKD genannten Funktionsgemeinden wird eine funktionale Organisationsmatrix vorgeschlagen, die sich an den vier christlichen Grundvollzügen Koinonia, Diakonia, Leiturgia und Martyria orientiert. Dies impliziert die Substitution des traditionellen Parochialsystems durch eine rein funktionale Organisationsstruktur in Form von strategischen Kerngeschäftsfeldern, unter denen die diversen kirchlichen Dienste programmatisch zusammengefasst werden.
Für die bessere Wiedererkennbarkeit im Außenverhältnis und notwendige Komplexitätsreduzierung im Binnenverhältnis wird die Konzeptionierung einer einheitlichen evangelischen Corporate Identity angeraten, die organisationsweite einheitliche Vorgaben für das Verhalten, die Außendarstellung und Kommunikation im Rahmen einer einheitlichen evangelischen Dachmarke vorsieht. Ziel ist es hier, mit einer stimmigen Corporate Identity eine kirchliche Persönlichkeit zu erschaffen, die ihre religiöse Identitätsbotschaft mit ihrer eigenen Wahrhaftigkeit vermittelt.
The present research combines different paradigm in the area of visual perception of letter and words. These experiments aimed to understand the deficit underlying the problem associated with the faulty visual processing of letters and words. The present work summarizes the findings from two different types of population: (1) Dyslexics (reading-disabled children) and (2) Illiterates (adults who cannot read). In order to compare the results, comparisons were made between literate and illiterate group; dyslexics and control group (normal reading children). Differences for Even related potentials (ERP’s) between dyslexics and control children were made using mental rotation task for letters. According to the ERP’s, the effect of the mental rotation task of letter perception resulted as a delayed positive component and the component becomes less positive when the task becomes more difficult (Rotation related Negativity – RRN). The component was absent for dyslexics and present for controls. Dyslexics also showed some late effects in comparison to control children and this could be interpreted as problems at the decision stage where they are confused as to the letter is normal or mirrored. Dyslexics also have problems in responding to the letters having visual or phonological similarities (e.g. b vs d, p vs q). Visually similar letters were used to compare dyslexics and controls on a symmetry generalization task in two different contrast conditions (low and high). Dyslexics showed a similar pattern of response, and were overall slower in responding to the task compared to controls. The results were interpreted within the framework of the Functional Coordination Deficit (Lachmann, 2002). Dyslexics also showed delayed response in responding to the word recognition task during motion. Using red background decreases the Magnocellular pathway (M-pathway) activity, making more difficult to identify letters and this effect was worse for dyslexics because their M-pathway is weaker. In dyslexics, the M-pathway is worse; using a red background decreases the M activity and increases the difficulty in identifying lexical task in motion. This effect generated worse response to red compared to the green background. The reaction times with red were longer than those with green background. Further, Illiterates showed an analytic approach to responding to letters as well as on shapes. The analytic approach does not result from an individual capability to read, but is a primary base of visual organization or perception.
According to the domain specific models of speech perception, speech is supposed to be processed distinctively compared to non-speech. This assumption is supported by many studies dealing with the processing of speech and non-speech stimuli. However, the complexity of both stimulus classes is not matched in most studies, which might be a confounding factor, according to the cue specific models of speech perception. One solution is spectrally rotated speech, which has already been used in a range of fMRI and PET studies. In order to be able to investigate the role of stimulus complexity, vowels, spectrally rotated vowels and a second non-speech condition with two bands of sinusoidal waves, representing the first two formants of the vowels, were used in the present thesis. A detailed description of the creation and the properties of the whole stimulus set are given in Chapter 2 (Experiment 1) of this work. These stimuli were used to investigate the auditory processing of speech and non-speech sounds in a group of dyslexic adults and age matched controls (Experiment 2). The results support the assumption of a general auditory deficit in dyslexia. In order to compare the sensory processing of speech and non-speech in healthy adults on the electrophysiological level, stimuli were also presented within a multifeature oddball paradigm (Experiment 3). Vowels evoked a larger mismatch negativity (MMN) compared to both non-speech stimulus types. The MMN evoked by tones and spectrally rotated tones were compared in Experiment 4, to investigate the role of harmony. No difference in the area of MMN was found, indicating that the results found in Experiment 3 were not moderated by the harmonic structure of the vowels. All results are discussed in the context of the domain and cue specific models of speech perception.
In this dissertation, I will present the studies conducted during my doctoral studies. In spite of a lot of research in the last decades, the complex cognitive processes underlying human memory are not fully unraveled. Furthermore, the development of neuroscientific methods like functional mag-netic resonance imaging (fMRI) and event-related potentials (ERPs) have further build a founda-tion for new insights. Naturally, the utilization of these techniques led to further adaptation of both these techniques and the paradigms in which they have been employed. This can be observed in the research literature on episodic memory retrieval. Familiarity and recollection, have been found to be the chief factors at play during memory retrieval. The two processes have been thoroughly characterized in several studies and reviews (e.g., Mecklinger, 2000; Rugg & Curran, 2007; Yonelinas, 2002; Zimmer & Ecker, 2010), yet there are still open questions that have to be ad-dressed by researchers in this field (c.f., Leynes, Bruett, Krizan, & Veloso, 2017; MacLeod & Donaldson, 2017).
In order to answer these questions, we conducted several studies during my doctoral studies. In Study 1, we developed a paradigm to investigated episodic memory using ERPs. In the study phase, pictorial stimuli were presented which at test were either perceptually identical, perceptually changed, or entirely new. Data collected from a sample of young adults revealed that the paradigm was suitable to elicit ERP correlates of both familiarity and recollection. As the newly developed paradigm yielded similar results as existing literature, we then applied this paradigm in two devel-opmental populations, second-graders and fifth-graders. According to the ERPs, the younger chil-dren seemed to rely on recollection alone, whereas ERPs of older children suggested the use of familiarity for perceptually identical items and only after intentional encoding. In a follow-up study two years later, we used the results from both studies to only slightly refine the paradigm, again administering it to young adults. In this study, Study 3, we found that ERP correlates were much smaller than in the earlier studies, hence we used a data-driven approach to detect time windows of interest. In spite of the large body of research on episodic memory, these studies serve to demon-strate that episodic memory is a complex interplay of several contributing cognitive processes which need to assessed carefully in order to unravel the key factors at play during familiarity and recollection.
The iterative development and evaluation of the gamified stress management app “Stress-Mentor”
(2020)
The gamification of mHealth applications is a critically discussed topic. On one hand, studies show that gamification can have positive impact on an app’s usability and user experience. Furthermore, evidence grows that gamification can positively influence the regular usage of health apps. On the other hand it is questioned whether gamification is useful for health apps in all contexts, especially regarding stress management. However, to this point few studies investigated the gamification of stress management apps.
This thesis describes the iterative development of the gamified stress management app “Stress-Mentor” and examines whether the implemented gamification concept results in changes in the app’s usage behavior, as well as in usability and user experience ratings.
The results outline how the users’ involvement in “Stress-Mentor’s” development through different studies influenced the app’s design and helped to identify necessary improvements. The thesis also shows that users who received a gamified app version used the app more frequently than users of a non-gamified control group.
While gamification of stress management is critically discussed, it was positively received by the users of “Stress-Mentor” throughout the app’s development. The results also showed that gamification can have positive effects on the usage behavior of a stress management app and therefore, results in an increased exposure to the app’s content. Moreover, an expert study outlined the applicability of “Stress-Mentor’s” concept for other health contexts.