720 Architektur
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There had been interesting interactions between philosophical reflections, technical developments and the work of artists, poets and designers, starting especially in the 1950s and 1960s with a stimulating cell in Stuttgart and Ulm in Germany spreading mutual international interactions. The paper aims to describe the philosophical background of Max Bense with his research on the intellectual history of mathematics and the upcoming studies on technology and cybernetics. Together with communication theories and semiotics, new aesthetics such as cybernetic aesthetics had been worked out, based on the notions of information and sign. This background stimulated international students, artists and researchers from different creative disciplines for methodical approaches leading to first computer art experiments. The interrelations in these fields with Latin America are in the focus of these studies. Students, artists, and poets from Latin America, especially Brazil, came to Germany for studies and exhibitions in the creative scientific cell around Max Bense. Some of them stayed in Europe, but the exchange developed also in the opposite direction, traveling to and working in Latin America. Some of those fruitful international interrelations will be described and reflected.
The research deals with a question about Architecture and its design strategies, combining historical information and digital tools. Design strategies are historically defined, they rely on geometry, context, building technologies and other factors. The study of Architecture´s own history, particularly in the verge of technological advancements, like the introduction of new materials or tools may shed some light on how to internalize digital tools like parametric design and digital fabrication.
Wo und wie lernen die Studierenden der Technischen Universität Kaiserslautern, und welche Räumlichkeiten wünschen sie sich dafür? Diese Fragestellung steht im Zentrum der hier vorgestellten Studierendenbefragung „Lern(T)RÄUME“.
Die Online-Befragung wurde im Zeitraum Juli bis Oktober 2018 im Rahmens des BMBF-Projekts „Selbstlernförderung als Grundlage. Die Förderung von Selbstlernfähigkeiten als integriertes Konzept universitärer Lehre“, das am Distance and Independent Studies Center (DISC) angesiedelte ist, durchgeführt.
Die Zielsetzung der Befragung war es, einen Überblick über die Lerngewohnheiten und die damit verbundenen Raumbedarfe der Präsenzstudierenden der TUK zu erhalten, um somit die Lernraumsituation am Campus der TUK besser einschätzen zu können. Die Fragen zielten in erster Linie auf die Nutzung und Ausstattung der physischen Lernräume auf dem Campus ab, wobei die Übergänge in virtuelle Lernräume oftmals an das physische Setting gekoppelt sind (z. B. durch Raumausstattung oder Nutzung digitaler Medien beim Lernen).
Aus den Ergebnissen der Befragung lassen sich Handlungsempfehlungen ableiten, die Entscheidern eine Orientierung geben, wie die Lernräume auf dem Campus künftig verstärkt bedarfsorientiert gestaltet werden könnten.
Mit dem Einsatz stiftförmiger Verbindungsmittel am Stabende werden Holzstäbe durch die notwendigen Bohrlöcher für die Verbindungsmittel und durch die notwendigen Schlitze für etwaige Verbindungsbleche stets geometrisch und damit statisch geschwächt. Das volle Tragpotential des Einzelstabes kann somit - mit konventionellen Verbindungsmitteln, wie Stabdübeln, (Pass)-Bolzen aber auch Dübeln besonderer Bauart – nicht vollständig ausgeschöpft werden.
Im Rahmen dieser Arbeit wird die Verstärkung von Bauteilanschlüssen in auf Normalkraft beanspruchten Stabtragwerken mit Kunstharzpressholz (KP) untersucht, das mittels einer Keilzinkenverbindung an die Enden nativer Stäbe geklebt wird. Es werden sowohl charakteristische Keilzinkenfestigkeiten unterschiedlicher Profilgeometrien an hybriden Verbindungen zwischen nativem Holz und KP ermittelt als auch Lochleibungsfestigkeiten von KP unterschiedlichen Aufbaus an zylindrischen Verbindungsmitteln mit einem Durchmesser von d = 8 mm bis d = 60 mm bestimmt. Die Untersuchungen belegen, dass die Tragfähigkeit des Anschlussbereiches sowie die Tragfähigkeit der Keilzinkenverbindung zwischen nativem Holz und KP größer ist als die Tragfähigkeit des Bruttoquerschnitts eines nativen Stabes bis Festigkeitsklasse C35. Deshalb kann die volle Tragfähigkeit des Bruttoquerschnitts für den statischen Nachweis angesetzt und damit eine Bemessung auf den Spannungsnachweis bei Zugstäben und auf den Stabilitätsnachweis bei Druckstäben vereinfacht werden. Gleichzeitig ist eine Reduktion der für die Verbindung notwendigen zylindrischen Verbindungsmittel auf ein einziges möglich, was die Bauteilmontage als auch die Bauteildemontage erheblich vereinfacht.
Aufgrund seiner hohen Festigkeit, Härte und Formstabilität eignet sich KP bestens um reversible Bauteilanschlüsse auszubilden. Um die Verbindung zerstörungsfrei zu lösen und um die Wiederverwendbarkeit der Bauteile zu ermöglichen, müssen plastisch irreversible Verformungen der Verbindungsmittel als auch der Lochleibung ausgeschlossen werden. Innerhalb dieser Arbeit wird neben den eigentlichen Lochleibungsfestigkeiten daher auch der Einfluss der Verbindungsmittelschlankheit auf das Tragverhalten von Anschlüssen mit zylindrischen Verbindungsmitteln in KP untersucht.
Neben Scher-Lochleibungsanschlüssen werden auch Anschlüsse mit vorgespannten Schrauben im KP-verstärkten Stabende thematisiert. Im Vergleich zu reinen Scher-Lochleibungsverbindungen kann mit gleitfesten Verbindungen die Tragfähigkeit des Bauteilanschlusses signifikant gesteigert werden. Zudem lassen sich unter Einhaltung üblicher Bauteiltoleranzen nach DIN 18203-3 (2008) zugleich hohe Anschlusssteifigkeiten realisieren.
Für Scher-Lochleibungsanschlüsse und für gleitfeste Anschlüsse werden Gleichungssysteme als auch Bemessungstabellen entwickelt. Das Potential KP-verstärkter Stäbe wird am Beispiel modular aufgebauter Fachwerkträger mit Scher-Lochleibungsverbindungen erörtert.
Abschließend werden ringförmige Knotenanschlüsse aus KP vorgestellt. Mit diesen organisch geformten Freiformknoten können Stäbe unterschiedlichen Querschnitts, unterschiedlicher Länge und unter unterschiedlichen Winkeln gestoßen werden.
Mit dieser Arbeit wird die Grundlage zur Bemessung von Holztragwerken mit Knotenverstärkungen aus KP geschaffen.
Wärmedämm-Verbundsysteme (WDVS) zählen gegenwärtig zu den am meisten eingesetzten Fassadenkonstruktionen, dennoch oder gerade deswegen stoßen die Systeme in der Architektur auf Ablehnung. Auf der technischen Seite wird mit der Anfälligkeit für Algen-/Pilzwuchs, Spechtlöchern oder dem Brandschutz argumentiert. Die architektonische Seite wettert gegen das unwahrhaftige Erscheinungsbild einer massiven Putzwand und äußert Bedenken beim Einsatz im Bestand. Auch im Feuilleton regt sich Widerstand und Angst gewohnte Stadtbilder zu verlieren. Trotz der Probleme können sich Architekten unter den gegebenen politischen Rahmenbedingungen und Kostenzwängen nicht mehr dem WDV-System entziehen. Die Moraldiskussion, die sich unmittelbar an der Fassade abarbeitet und ebenso problematische Verbundbauweisen ausblendet, verdeutlicht, dass es sich vorwiegend um ein Wahrnehmungsproblem handelt. WDV-Systeme gelten als unecht, billig und gestaltungsarm. Damit sich diese architektonische Wahrnehmung von WDV-Systemen nachhaltig verändert, werden systematisch Möglichkeiten und Potenziale vorgestellt, um WDVS zur Bedingung der Gestaltung werden zu lassen. In diesem Sinne interpretiert die Arbeit WDV-Systeme als architektonisches Mittel, das einer gestalterischen Logik folgt, welche sich unmittelbar aus den Gegebenheiten des Systems heraus entwickelt.
Ein Flüchtlingscamp als Raum konstituierter Sichtbarkeit: Shatila. 1949 für Vertriebene der nördlichen Palästinensergebiete erbaut, in den südlichen Vororten der libanesischen Hauptstadt Beirut angesiedelt, Ort eines Genozids in den 80er Jahren und, in der Syrienkrise, Symbol von nationalem und internationalem gesellschaftlich-politischen Versagens, visualisiert es den tatsächlichen, aber auch mentalen Kampf der Bewohner mit der oktroyierten und begrenzten Sphäre. Die territoriale, politische und gesellschaftliche Limitierung der (mittlerweile nicht nur) palästinensischen Bevölkerung in Beirut führen zur Grundidee einer kritischen Raumforschung: Der Mikrokosmos des Camps wird als fragiler aber beständiger Ausnahmezustand wahrgenommen und dient als Untersuchungsgegenstand, um gesellschaftliche und kulturelle Prozesse in diskursive Raumbeziehungen zu setzen. Die Grundlage der Untersuchung bildet die von Foucault stark beeinflusste ‚Neue Kulturgeographie‘ und deren zweite Phase der Hinwendung zur Sichtbarkeit und Re-Materialisierung. Es wird dann ein Verbleichen von Strukturen und kartesischen Rastern zugelassen, um den geographischen Raum in unterschiedliche Systeme zu übersetzten, die sich differenzierten wissenschaftlichen Ansätzen bedienen, um so schlussendlich individuelle und kollektive Rückschlüsse über die Bedeutung von Raum in einer anthropogenen Katastrophe zu generieren.
Urban quality of life is currently conceptualized in principally economic terms. As the decline in manufacturing activities, the rise of the service and knowledge economy, the growing importance of accessibility and globalizing processes continue to reconfigure the economic competition between cities, quality of life enters the discourse primarily as a means to attract high-skilled workers and improve the city’s economic prospects. Local governments increasingly seek partnerships with local and foreign capital, reorganizing institutions and tasks to attract capital, including the “selling of place”, strengthening place promotion and marketing efforts. The rhetoric clearly welcomes wealthy, creative, high-skilled people, disadvantaged and low skilled groups receive less attention in the making of places. Especially with respect to inner city areas, high quality of life is promoted as spaces for ‘clean’ and convenient consumption with positive atmospheres and shiny images.
Yet, a plethora of theoretical engagements with urban everyday live reminds us that, while on the one hand, variety of jobs, quality of public spaces, range of shops and services, cultural facilities and public transport are important place characteristics, more subjective aspects such as safe neighbourhoods, well-being, community prospects, social cohesion, happiness, satisfaction and social and spatial justice are equally crucial determinants of urban quality of life. These elements of urban quality of life – and how they are experienced by diverse formations of urban inhabitants – seem to be absent from, if not at odds with, the dominant discourse in rankings, policy and practice. Urban life, social cohesion and complexity are at risk in the dynamics of modernization and adaptation strategies of cities. Gentrification, the occupation of inner-city districts by hyper-rich people, segregation and displacement of lower and middle classes can be observed as a consequence of these long-lasting strategies.
Well-known sociologists and geographers from the UK and Germany have presented their insights on the matter and debate theoretical and empirical attempts to capture the dynamics of urban processes in shaping the quality of life.
Brasilien ist flächenmäßig das fünftgrößte Land der Welt, mit einer in den letzten Jahrzenten dynamisch wachsenden Bevölkerung von heute mehr als 200 Millionen Einwohnern. Infolge steigender Komfortansprüche ist ein gleichzeitig wachsender Energieverbrauch festzustellen. Bei den aus dem westlichen Ausland übernommenen Architekturen, Konstruktionen und Materialien sind integrierte Klimaanlagen baulicher Standard. Innerhalb staatlicher Wirtschaftsprogramme werden die Bauausführungen für den sozialen Wohnungsbau offiziell standardisiert. Je nach Flächenbedarf und Einkommensverhältnissen bieten die Wohnungsbaugesellschaften den Bewohnern preiswerte und finanzierungsgünstige Standard-Wohneinheiten und -Häuser an, die sogenannte Casa Popular. Dünne Wände führen zur Kostenreduktion, aber auch zur thermisch-ineffizienten Gebäudehülle. Dieses aus pragmatischem Regierungsprogramm abgeleitete Musterhausdenken und die klimazonenunabhängige Struktur und Konstruktion führen aus den verschiedensten Gründen zu ungenügenden Behaglichkeitswerten.
Ein ebenso weit verbreiteter Wohnhaustyp aus der Kolonialzeit, die Casa Térrea (Lehmbau aus dem 17. Jhd.), bot über Jahrhunderte hindurch und bietet bis heute den Familien aus vergleichbaren Verhältnissen adäquaten Wohnraum an. Obwohl der Haustyp in allen acht Klimazonen strukturell und konstruktiv nahezu identisch in ganz Brasilien vorzufinden ist, gelten für diese Häuser im Vergleich zur heutigen Casa Popular bessere Behaglichkeitswerte.
Mit Hilfe der energetisch-dynamischen Simulation wird der Haustyp Casa Popular (zeitgenössischer, standardisierter Haustyp) hinsichtlich der energetischen Effizienz und Behaglichkeit für Standorte für vier von insgesamt acht ausgewählten Klimazonen Brasiliens simuliert und ausgewertet. Untersucht wird, inwieweit der zeitgemäße Wohnungsbau Brasiliens durch architektonisch-konstruktive Maßnahmen thermisch und energetisch effizienter umgesetzt werden kann. Zielsetzung ist es, ein Maximum der Behaglichkeit allein durch passive, energieverbrauchssenkende und wirtschaftliche Maßnahmen zu erreichen.
Wie entwickelte sich der europäische Stadtblock von der Antike bis in die Gegenwart und was bedeutet er heute für den urbanen Raum? Dies sind die zentralen Fragestellungen dieser Arbeit. Aufbauend auf den methodischen Werkzeugen der diachronischen und synchronischen Linien nach Carl E. Schorske, mit deren Hilfe parallele Entwicklungsströme zwischen Architektur und Gesellschaft aufgezeigt werden können, sowie dem Prinzip der Paradigmenwechsel nach Thomas S. Kuhn, welches den Übergang eines Gedankenmodells zum nächsten mittels revolutionären Vorgängen beschreibt, wird die Chronik des europäischen Stadtblocks auf die Korrelation zwischen Gebautem und Gedachtem analysiert. Der Fokus liegt hierbei auf der Entwicklung und den Eigenschaften des urbanen Stadtblocks innerhalb der europäischen Stadt. Dieser definiert sich über das Dreigespann »Straße – Haus – Hof« als zusammenhängendes, städtebauliches Konstrukt, welches von öffentlichem Raum umgeben ist und einen gemeinschaftlichen Raum einschließt.
Die Evolution des Stadtblocks entlang der gesellschaftlichen Entwicklungen führt unweigerlich in die Gegenwart. Auf diesem Weg lädt sich der Block mit epochenspezifischen Inhalten auf, welche er kontinuierlich weiterführt. So erfährt er aus der Antike den sozialen Grundgedanken der Gemeinschaft. Mit dem gesellschaftlichen Paradigmenwechsel der aufkommenden Bürgerlichkeit erhält der Stadtblock im Mittelalter eine wirtschaftliche Komponente auf Grundlage der Multifunktionalität. Aufklärung und Absolutismus überführen die Typologie schließlich in die Renaissance und den Barock, aus denen wiederum ein repräsentativer Charakter sowie ein grundlegendes städtebauliches Prinzip resultiert. Die politischen, sozialen wie technischen Revolutionen der Neuzeit geben dem Stadtblock einen programmatischen Charakter, da er nicht nur zum Programm erhoben, sondern gleichzeitig auch Grundtyp der gegenwärtigen Blockbebauungen wird. Die Weltkriege sowie die Abkehr vom traditionellen Stadtbild lassen die Planer von der Blocktypologie abkommen hin zu einem vom Kontext gelösten, aufgelockerten Städtebau der Moderne. Hieraus entsteht weniger ein städtebaulicher Mehrwert für den Block, durchaus aber ein funktionaler im Hinblick auf Bautechnik und Organisation. Die Auswirkungen der autogerechten und funktionalen Stadt bewirken den Paradigmenwechsel zur Nachmoderne, in welcher Multifunktionalität und Dichte erneut zum Leitbild des Baugeschehens erhoben werden.
Am Ende der Untersuchung erweist sich die These der Korrelation zwischen Gebautem und Gedachtem als belegt. Wenn sich Gesellschaft und Architektur nun von der Antike an parallel entwickelten, so ist es nur folgerichtig anzunehmen, dass der Stadtblock als kontinuierlich gewachsenes Konstrukt auch eine Analogie zur Gesellschaft der Gegenwart darstellen kann. Als regressiver Stadtbaustein, also als Typologie, die dank ihrer fortdauernden Weiterentwicklung die Bedingung vom Bedingten abzuleiten vermag, ist es dem Stadtblock möglich auf die immanenten Inhalte seines Werdeganges zurückzugreifen und diese gleich der Gesellschaft für die Gegenwart und Zukunft zu nutzen.
Die Geschichte zeigt, dass der städtische öffentliche Raum schon immer ein Ort gewesen ist, der von vielseitigen Interaktionen lebt und von ihnen geformt wird. Besonders die Bildung von Öffentlichkeit und Urbanität entsteht durch ein Zusammenkommen von verschiedensten Austauchprozessen. Seit Aufkommen der digitalen Medien ist jedoch die Art der menschlichen Interaktion deutlich erweitert und komplexer geworden, sodass sie Befürchtungen auslösten, der reale öffentliche Raum verliere als Interaktionsort an Bedeutung. Unabhängigkeit von Ort und Zeit, entlokalisierte und individualisierte Zeitstrukturen zerfasern den Rhythmus der Stadt. Jene droht ungemütlicher und gefährlicher zu werden. Das Netz wurde zum neuen ‚öffentlicheren’ Raum im Sinne einer aktiven kritischen bürgerlichen Öffentlichkeit erhoben.
Mit der Mobilisierung der digitalen Technologien wird es jedoch möglich, zurück in den öffentlichen Raum zu gehen und sich die neuen Medien als kommunikationsfördernd, identitäts- und gemeinschaftsproduzierend zu Hilfe zu nehmen, um ein neues integrierendes und identitätsstiftendes Interaktionsfeld für eine demokratische Gesellschaft zu kreieren - im besonderen als Gegenentwicklung zur weiteren Kommerzialisierung und Reizüberfrachtung des öffentlichen Raums. Die interaktive Kunst mit ihrer Lebensnähe, den kommunikativen Ansätzen und dem reflektierenden Umgang mit den modernen Machttechnologien ist dementsprechend besonders prädestiniert, mit dem städtischen öffentlichen Raum verknüpft zu werden.
Ziel der Arbeit ist es nun, aus dem Feld der Interaktiven Kunst neue Ansätze für eine Wiederbelebung der Öffentlichkeitsfunktion des Stadtraumes aufzuzeigen, so zum Beispiel Katalysatoren für eine direkte Mensch-Mensch-Interaktion oder eine neue Art von Involvie- rung in die Gestaltung des öffentlichen Raumes. In seiner neuen Interaktivität kann der Raum selbst zu einer Art Austauschmedium werden.
Aus den theoretischen Überlegungen, den Fragebögen und der Analyse gesammelter interaktiver Projekte, die bewusst in den öffentlichen Raum gehen, haben sich schließlich folgende fünf Kategorien herauskristallisiert. Sie bilden Ansatzpunkte für einen Schritt in Richtung Realisierung eines zeitgemäßen Interaktionsfeldes.
• Interaktionsförderung zur angstfreien Konfrontation und zum Kontakt mit Fremden
• Förderung der Öffentlichkeitsbildung durch Kritik, Diskussion und Reflektion der Gesellschaft
• Förderung der sozialen Interaktion und Verortung in der lokalen Nachbarschaft
• Wahrnehmung der gesellschaftlichen Entwicklung durch Technologie reflektierende, sinnliche Systemerfahrung
• Aktivierung zur bewussten Teilnahme an der Gestaltung des öffentlichen Raums
Die Homepage, die sich aus der CD-Rom zur Diplomarbeit entwickelt hat, stellt diese interaktiven Medienprojekte vor. Sie verdeutlicht anhand der Analyse und Kategorisierung der Projekte, wie nun die Neuen Medien alternativ genutzt werden können, um zur Reaktivierung und positiven Veränderung des Stadtraumes beizutragen.
In einer offenen Liste können weitere Projekte eintragen werden. Mit der Zeit kann sich so ein umfangreiches Archiv entwickeln, mit Beispielen, die zu neuen Ansätzen im Umgang der Stadtplanung mit dem öffentlichen Raum anregen.
www.interactionfield.de