Kaiserslautern - Fachbereich Wirtschaftswissenschaften
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Faculty / Organisational entity
Das Controlling hat seinen Platz in der Betriebswirtschaftslehre und damit als akademische Disziplin noch nicht gefunden, ja es ist nicht einmal allgemein geklärt, ob Controlling überhaupt eine wissenschaftliche Disziplin ist. Denn für die Anerkennung als wissenschaftliche Teildisziplin müsste es mit Kant gelingen, „das Unterscheidende, was sie mit keiner andern gemein hat, und was ihr also eigenthümlich ist“ genau zu bestimmen. Der Versuch einer derartigen „Bestimmung“ ist charakteristisch für die wissenschaftliche Beschäftigung mit „Controlling“ im deutschen Sprachraum.
Nach einem systematisierenden Überblick über bisherige Konzeptionalisierungsversuche und deren kritischer Würdigung wird aus der Erfolglosigkeit dieser Bemühungen in den letzten 50 Jahren der Schluss gezogen, dass der Versuch, „Controlling“ in Relation zur „klassischen“ Betriebswirtschaftslehre zu konzeptionalisieren, gescheitert ist. Will man nun den Versuch einer wissenschaftlichen Konzeptionalisierung nicht gänzlich aufgeben, so ist es möglicherweise sinnvoll, auf einen alternativen Referenzrahmen zurückzugreifen. Ein solcher Referenzrahmen stellt das Konzept der Privatwirtschaftslehre (PWL) dar. Dieses wird im Weiteren genutzt, um eine andere Fundierung des Controllings zu schaffen, um wiederum auf dieser Basis einen Controllingansatz zu formulieren, der die zuvor kritisierten Schwächen überwindet.
Betrachtet man sowohl die klassische betriebs-wirtschaftliche Literatur als auch die Literatur der Controlling-Forschung, so ist ersichtlich, dass jeweils eine Anspruchskongruenz der Eigenkapitalgeber unterstellt wird, welche zu einem einheitlichen Diskontsatz führt, wie dies insbesondere auch im Shareholder Value-Ansatz deutlich wird. Grundlage dieses Postulates ist die neoklassische Theorie, welche unter restriktiven Prämissen die Einmütigkeit der Shareholder hinsichtlich des Formalziels „Shareholder Value“-Maximierung modelltheoretisch abzuleiten vermag. Hierbei werden jedoch ein vollkommener Kapitalmarkt sowie eine Entscheidungssituation unter Sicherheit vorausgesetzt. Beide Prämissen sind auf realen Märkten nicht gegeben. Trotz dieser fehlenden modelltheoretisch strengen Einmütigkeit können jedoch Unternehmen, wie auch empirisch zu sehen ist, offensichtlich durchaus (in gewissen Grenzen) divergierende Shareholderansprüche inkorporieren, welches mit den traditionellen Modellen nicht plausibel abzubilden ist.
Die Frage, wie dies dennoch konzeptionell begründet werden könnte, konstituiert die Ausgangsgrundlage dieses Forschungsbeitrags. Hierbei werden zuerst die standardökonomischen Ansätze zur Klärung der Einmütigkeitsfrage kritisch reflektiert, bevor mit dem Konzept der bounded rationality nach Simon und Gigerenzer eine verhaltenswissenschaftliche Gegenposition eingenommen wird. Diese kann, wie gezeigt wird, als konzeptionelle Grundlage dienen, um die empirisch evidente, hinreichende Einmütigkeit unter den Eigenkapitalgebern eines Unternehmens zu erklären. Hierbei stellt sich jedoch für das Management die zentrale Frage, wie hoch die erwarteten Renditeansprüche der Shareholder legitimer Weise ausfallen dürfen. Diese Frage gewinnt an zusätzlicher Relevanz, wenn man davon ausgeht, dass die Eigenkapitalrenditen im Bezug zum zusätzlichen Risiko, welches die Eigenkapitalgeber tragen, überproportional hoch ausfallen. Das Controlling kann in diesem Kontext einen bedeutenden Beitrag zur Führungsunterstützung des Managements – und damit zu einem dauerhaften Erfolg des Unternehmens – leisten.
Während des Forschungsprozesses zur Erstellung einer wissenschaftlichen Arbeit müssen zahlreiche Entscheidungen getroffen und auch gerechtfertigt werden. Dies gilt nicht nur für konzeptionelle Arbeiten, sondern insbesondere auch für empirisch ausgerichtete Arbeiten. In diesem Zusammenhang leistet der vorliegende Leitfaden einen Beitrag zur konzeptionellen sowie anwendungsbezogenen empirischen Grundlagenforschung im Controlling unter besonderer Berücksichtigung der Vorgehensweise am Lehrstuhl für Unternehmensrechnung und Controlling. Das zentrale
Ziel des Leitfadens liegt dabei in dem Aufzeigen eines Überblicks über die Grundlagen der empirischen Forschung im Controlling. Hierzu wird in einem ersten Schritt die wissenschaftstheoretische Relevanz der fundierten empirischen Forschung im Kontext realwissenschaftlicher Untersuchungen aufgezeigt und diese mit dem Forschungskonzept des Lehrstuhls verknüpft. Hieran anschließend werden einige empirische Forschungsdesigns vorgestellt, wobei insbesondere die Methodik der Vignetten-studie näher erörtert wird. Abschließend befasst sich der folgende Beitrag mit der konzeptionell fundierten Durchführung einer empirischen Studie anhand des 6-Phasen-Modells nach Reiß und Sarris (2012).
In der Betriebswirtschaftslehre bestehen unterschiedliche Sichtweisen in Bezug auf Unternehmensziele und deren Verhältnis zu Stakeholderzielen. Der vorliegende Beitrag untersucht das Verhältnis von Unternehmenszielen und Stakeholderzielen, wobei die zentrale Zielsetzung des Beitrags darin besteht, die Stakeholderziele zu spezifizieren, da bislang existierende Kataloge mit Stakeholderzielen wenig detailliert sind. Dabei werden die unterschiedlichen Stakeholderziele anhand ihrer drei Zieldimensionen untersucht sowie in Formal- und Sachziele unterteilt. Des Weiteren wird deutlich, dass zwischen Unternehmenszielen und Stakeholderzielen durch die differierenden Ziele der unterschiedlichen Stakeholdergruppen ständige Konflikte herrschen, wodurch es grundsätzlich innerhalb unter-nehmerischer Zielsysteme nur zu einer Quasilösung der Konflikte kommen kann.
In der empirischen, fragebogengestützten Analyse wurde die Nutzung von zweck- und prozeßbezogenen Unterstützungspotentialen des Internet von umweltberichterstattenden Unternehmen in Deutschland untersucht. Die Analyse ist in drei Kapitel gegliedert: Zur thematischen Einführung wird die Umweltberichterstattung von Unternehmen im Internet skizziert (Kapitel 2). Als Systematik von internetbasierten Unterstützungspotentialen zur Umweltberichterstattung wird eine vierteilige Gliederung zugrunde gelegt. Sie enthält inhalts-, darstellungs-, zweck- und prozeßbezogene Unterstützungspotentiale. An die Systematik schließt sich eine Darstellung der Forschungssituation zur Umweltberichterstattung, insbesondere zu der im In-ternet, an (Kapitel 3). Damit ist die Basis für die eigens in 2000 durchgeführte empirische Analyse gelegt (Kapitel 4). Die Untersuchungsergebnisse umfassen - neben der Darlegung der Untersuchungsmethodik (Abschnitt 4.1) - die empirischen Befunde zu folgenden spezifischen Fragenbereichen: Allgemeines zu Internet-Umweltberichten (Abschnitt 4.2), Information der Öffentlichkeit (Abschnitt 4.3), Kommunikation mit Zielgruppen (Abschnitt 4.4), Integration von Internet-Umweltberichten in die Unternehmenskommunikation (Abschnitt 4.5), Transparenz durch Internet-Umweltberichte (Abschnitt 4.6) sowie Erstellung von Internet-Umweltberichten (Abschnitt 4.7).
Von den Umweltberichten deutscher Unternehmen werden bisher erst unter 3% im Internet veröffentlicht. Die Tendenz ist steigend. Hier werden die im Internet verfügbaren Umweltberichte ausgewertet und Gründe für die Nutzung des Internet für die Umweltberichterstattung vorgetragen. Der Beitrag ist in fünf Abschnitte gegliedert: Zur thematischen Einführung werden betriebliche Umweltberichte durch eine Morphologie charakterisiert (Abschnitt 2). Es schließen sich die IKT-spezifischen Herausforderungen an umweltberichterstattende Unternehmen als Ansatzpunkte für Umweltberichte im Internet an (Abschnitt 3). Damit ist die Basis für eine Systematisierung der internetbasierten Unterstützungspotenziale zur Umweltberichterstattung gelegt (Abschnitt 4). Der Systematik folgt eine detaillierte Bestandsaufnahme der Umweltberichte deutscher Unternehmen im Internet in fünffacher Hinsicht (Abschnitt 5): Die zugrunde gelegte Untersuchungsmethodik zur Bestandsaufnahme wird erläutert (Abschnitt 5.1). Die ergänzend herangezogenen empirischen Studien zu Umweltberichten im Internet werden ausgewertet (Abschnitt 5.2). Die Ergebnisse bzgl. Inhalt und Darstellung von Umweltberichten im Internet werden ausführlicher beschrieben (Abschnitt 5.3) und durch Erklärungsansätze interpretiert (Abschnitt 5.4). Abschließend werden auf der Grundlage der konzeptionell erschließbaren Unterstützungspotenziale einerseits und der empirischen Studien andererseits zentrale Tendenzen zur zukünftigen Entwicklung von Umweltberichten im Internet vorgetragen (Abschnitt 5.5).
Die Umweltberichterstattung spielt sowohl für den ökonomischen Erfolg von Unternehmen als auch für eine ökologisch nachhaltige Entwicklung eine zunehmend wichtige Rolle. Dafür sprechen drei Gründe: Erstens können Unternehmen kön-nen durch eine freiwillige und informative Umweltberichterstattung ökologische Schwachstellen aufdecken, Umweltbelastungen reduzieren und Wettbewerbsvorteile im Markt erzielen. Zweitens nehmen gesetzliche und moralische Verpflichtungen zur Umweltberichterstattung zu. Drittens sind die technischen Möglichkeiten zur Umweltberichterstattung durch den Einsatz des Internet enorm gestiegen. Alle drei Tendenzen sind gute Gründe für den Einsatz des Internet zur Umweltberichterstattung. Allerdings sind bei den Umweltberichten von kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) insgesamt bisher erst weniger als 3% im Internet veröffentlicht, die Tendenz ist jedoch steigend. Bislang nutzen überwiegend internationale und weltweit tätige Großunternehmen das Internet zur Umweltberichterstattung. KMU präsentieren bislang nur selten Umweltberichte im Internet. Hier werden die im Internet verfügbaren Umweltberichte von KMU ausgewertet, generelle Gründe für die Nutzung des Internet für die Umweltberichterstattung vorgetragen und die Möglichkeiten von KMU für eine internetbasierte Umweltbe-richterstattung am Beispiel von Umweltberichten dargestellt. Die Studie ist in sechs Kapitel gegliedert: Zur thematischen Einführung werden Umweltberichte als Kern der Umweltkommunikation von Unternehmen behandelt (Kapitel 2). Es schließen sich die informations- und kommunikationstechnischen (IKT) Herausforderungen an umweltberichterstattende Unternehmen an. Sie werden als Ansatzpunkte für Umweltberichte im Internet und zur Ausschöpfung der technischen Unterstützungspotentiale des Internet betrachtet (Kapitel 3). Damit ist die Basis für eine Übersicht über die verschiedenen technischen Unterstützungspotentiale beim Einsatz von Internettechnologien und -diensten für die Umweltbe-richterstattung gelegt (Kapitel 4). Der Übersicht folgt eine detaillierte Bestandsauf-nahme von Umweltberichten im Internet von KMU in Deutschland (Kapitel 5). Auf der Grundlage der empirischen Bestandsaufnahme werden dann die Möglichkeiten einer internetbasierten Umweltberichterstattung für KMU abgeleitet (Kapitel 6).
Hier werden die im Internet verfügbaren Umweltberichte von Unternehmen ausgewertet, Praxiserfahrungen von im Internet umweltberichterstattenden Unternehmen dokumentiert, generelle Gründe für die Nutzung des Internet für die Umweltberichterstattung vorgetragen, eine Klassifikation von Umweltberichten im Internet entworfen und Entwicklungstendenzen in der Umweltberichterstattung skizziert. Die Studie ist in sechs Kapitel gegliedert: Zur thematischen Einführung werden Umweltberichte als Kern der Umweltkommunikation von Unternehmen behandelt (Kapitel 2). Es schließen sich die spezifischen informations- und kommunikationstechnischen (IKT) Herausforderungen an umweltberichterstattende Unternehmen an. Diese werden als Ansatzpunkte für eine Umweltberichterstattung im Internet sowie zur Ausschöpfung der technischen Unterstützungspotentiale des Internet betrachtet (Kapitel 3). Damit ist die Basis für eine Übersicht über die verschiedenen technischen Unterstützungspotentiale beim Einsatz von Internettechnologien und -diensten für die Umweltberichterstattung gelegt (Kapitel 4). Der Übersicht folgt eine detaillierte Bestandsaufnahme zu Umweltberichten von Unternehmen im Internet für Deutschland (Kapitel 5). Auf der Grundlage der Bestandsaufnahme wird abschließend für den Einsatz des Internet zur Umweltberichterstattung argumentiert (Kapitel 6).