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Year of publication
- 2012 (1)
Document Type
- Doctoral Thesis (1)
Language
- German (1)
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Die Arbeit zielt im Wesentlichen auf die Berücksichtigung der aus technischen Anlagen resultierenden Risiken in der räumlichen Planung durch Vorsorge ab und verbindet diese Elemente mit der inhaltlichen, sachlichen sowie zeitlichen Steuerung räumlicher Nutzungsentwicklung
hinsichtlich ihrer Ordnung und Entwicklung auf strategischer und operativer Planungsebene. Die Thematisierung des Risikos wird anhand der verwendeten Konzepte in der Risikoforschung,
der Analyse und der Bewältigung von Risiken durchgeführt. Im Folgenden wird die Relevanz
technischer Risiken als integrativer Bestandteil der Raumplanung und in diesem Zusammenhang
als eine zu bewältigende Aufgabe im Rahmen der Stadtplanung und Stadtentwicklung
dargestellt.
Dies wird durch die synoptische Zusammenstellung der historischen Stadtentwicklung und der
Ausformung technischer Risiken sowie durch ihre Bewältigung im Sinne räumlicher Risikovorsorge
anhand der Darstellung bestimmter Entwicklungslinien und Leitbilder verdeutlicht. Diese führen in eine Zusammenstellung planerischer Grundkonstellationen über, die im Wesentlichen
auf den entwicklungsbedingt unterschiedlichen Konstellationen risikobezogener Nachbarschaften
unverträglicher Nutzungen beruhen und einer vorsorgebezogen- räumlichen Bewältigung
bedürfen.
Die Fokussierung auf rechtliche Rahmenbedingungen spannt den Bogen zur normativen Umsetzung
räumlicher Risikovorsorge und ihren differenzierten Ausprägungen im Raumplanungsund
Umweltrecht. Als besonders belangvoll werden dabei die europarechtlichen Vorgaben des
Land Use Planning im Art. 12 der Richtlinie 96/82/EG – Seveso II- Richtlinie und ihre Übertragungen
auf nationalstaatlicher Ebene dargestellt und die Umsetzungsgrenzen diskutiert.
Die konzeptionelle Realisierung des Schutzes vor den Auswirkungen technischer Risiken wird anhand der Leitfadenerstellung der Kommission für Anlagensicherheit (KAS) zur Umsetzung räumlicher Risikovorsorge durch langfristige Schaffung und die dauerhafte Sicherung von Abständen zwischen Betriebsbereichen der Störfall- Verordnung sowie schutzbedürftigen Gebieten
im Rahmen der Bauleitplanung dargestellt.
Auf dieser Basis wird eine Modellentwicklung räumlicher Vorsorge auf überörtlicher und örtlicher Ebene durchgeführt. Diese bildet die strategischen und operativen Vorsorgeelemente auf die Ebenen der Standort-, Abstands- sowie Entwicklungsplanung ab. Die Umsetzung auf instrumenteller
Ebene erfolgt durch die Verbindung der entwickelten Modellelemente auf
raumordnerischer sowie bauleitplanerischer Ebene mit den raumrelevanten Erfordernissen
räumlicher Risikovorsorge im planerischen Störfallschutz.
Dies betrifft nicht nur Neuplanungen, sondern insbesondere die Beachtung der Anforderungen
bei Entwicklungen im Siedlungsbestand hinsichtlich der Abbildung privater und öffentlicher
Aspekte des planerischen Störfallschutzes. Die heterogene Entwicklung und Vorsorge von Betriebsstandorten
und Siedlungen werden dabei hinsichtlich ihrer risikovorsorgebezogenen
Adaptionsfähigkeit überprüft. Dies schließt im Weiteren auch eine Betrachtung und Überprüfung instrumenteller Ausgestaltungsmöglichkeiten und ihrer Alternativen unter raum- und stadtplanerischen Gesichtspunkten mit in die Überlegungen ein.