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Biological Soil Crusts (BSCs), composed of lichens, mosses, green algae, microfungi and cyanobacteria are an ecological important part of the perennial landcover of many arid and semiarid regions (Belnap et al. 2001a), (Büdel 2002). In many arid and hyperarid areas BSCs form the only perennial "vegetation cover" largely due to their extensive resistance to drought (Lange et al. 1975). For the Central Namib Desert (Namibia), BSCs consisting of extraordinary vast lichen communities were recently mapped and classified into six morphological classes for a coastal area of 350 km x 60 km. Embedded into the project "BIOTA" (www.biota-africa.org) financed by the German Federal Ministry of Education and Research the study was undertaken in the framework of the PhD thesis by Christoph Schultz. Some of these lichen communities grouped together in so called "lichen fields" have already been studied concerning their ecology and diversity in the past (Lange et al. 1994), (Loris & Schieferstein 1992), (Loris et al. 2004), (Ullmann & Büdel 2001a), (Wessels 1989). Multispectral LANDSAT 7 ETM+ and LANDSAT 5 TM satellite imagery was utilized for an unitemporal supervised classification as well as for the establishment of a monitoring based on a combined retrospective supervised classification and change detection approach (Bock 2003), (Weiers et al. 2003). Results comprise the analysis of the mapped distribution of lichen communities for the Central Namib Desert as of 2003 as well as reconstructed distributions for the years 2000, 1999, 1992 and 1991 derived from retrospective supervised classification. This allows a first monitoring of the disturbance, destruction and recovery of the lichen communities in these arid environments including the analysis of the major abiotic processes involved. Further analysis of these abiotic processes is key for understanding the influence of Namib lichen communities on overall aeolian and water induced erosion rates, nutrient cycles, water balance and pedogenic processes (Belnap & Gillette 1998), (Belnap et al. 2001b), (Belnap 2001c), (Evans & Lange 2001), (McKenna Neumann & Maxwell 1999). In order to aid the understanding of these processes SRTM digital elevation model data as well as climate data sets were used as reference. Good correlation between geomorphological form elements as well as hydrological drainage system and the disturbance patterns derived from individual post classification change comparisons between the timeframes could be observed. Conjoined with the climate data sets sporadic foehn-like windstorms as well as extraordinary precipitation events were identified to largely affect the distribution patterns of lichen communities. Therefore the analysis and monitoring of the diversity, distribution and spatiotemporal change of Central Namib BSCs with the means of Remote Sensing and GIS applications proof to be important tools to create further understanding of desertification and degradation processes in these arid regions.
Die Peltulaceae sind eine flechtenbildende Ascomycetenfamilie, die derzeit 43 morphologisch umschriebene Spezies in drei Gattungen umfasst. Systematisch gehören sie in die Ordnung Lichinales (Lichinomycetes, Pezizomycotina), ihre genaue Stellung im System der Ascomyceten ist unbekannt. Die Familie lebt exklusiv mit Cyanobakterien in Symbiose und besiedelt weltweit aride und semi-aride Habitate. Die aktuell bekannte Verbreitung zeigt Ähnlichkeiten zu derjenigen xerophytischer Moospflanzen, für die ein gondwanischer Ursprung angenommen wird. Außerdem besiedeln mehr Peltulaceen-Spezies die ehemaligen Gondwanakontinente (Afrika, Südamerika, Australien, Indien) als die übrigen, laurasischen Kontinente (Nordamerika, Europa, Asien); der Sörensen-Koeffizient für die Florenähnlichkeit beträgt 0,697. Die Hypothese, dass die Peltulaceae gondwanischen Ursprungs sind, sollte mit Hilfe einer phylogenetischen Analyse der Familie geklärt werden, indem durch darauf aufbauende geographische Analysen das Ursprungsareal auf kontinentalem Niveau identifiziert wird. Mit Hilfe des morphologischen Merkmalskomplexes ließ sich keine aufgelöste Phylogeniehypothese erstellen. Da die geographischen Analysen eine voll aufgelöste Phylogenie erfordern, wurden sechs molekulare Marker ausgewählt (nucSSU, nucLSU, mtSSU, ITS, RPB2/7-11, β-Tubulin) und zunächst für je einen Vertreter von 37 der 43 umschriebenen Morphotaxa sequenziert. Die resultierenden Stammbäume der ML- und Bayes'schen Analysen waren unterschiedlich gut aufgelöst und untereinander dergestalt inkompatibel, dass unterschiedliche monophyletische Beziehungen unterstützt wurden. Außerdem wies das β-Tubulin-Gen eine paraloge Kopie auf. Durch Kompatibilitätstests ließen sich keine Teilmengen kongruenter Daten feststellen. Die dennoch durchgeführte kombinierte Analyse aller sechs Marker war vom phylogenetischen Signal des RPB2/7-11-Gens dominiert und ließ sich nicht durch geographische, morphologisch-anatomische oder ökologische Merkmale bestätigen. Zwei verschiedene Methoden zur Detektion von Rekombination ergaben nicht-übereinstimmende Signale nur in der nucLSU beziehungsweise in allen Markern außer der ITS. Von den Genen ITS und RPB2/7-11 wurden zusätzlich Sequenzen weiterer Peltulaceae-Individuen erzeugt und ML- und Bayes‘sche Analysen durchgeführt, in der die Vertreter von zwölf Morphospezies keine monophyletischen Einheiten bildeten. Die Suche nach phylogenetischen Spezies mittels der Konsensusmethode zeigte lediglich eine nicht-terminale Gruppierung unterschiedlicher Morphotaxa: die Vereinigung dreier durch eine peltate Wuchsform charakterisierte Spezies. Dieses Merkmal besitzen jedoch auch andere, in dieser Gruppierung nicht eingeschlossene Spezies. Die Monophylie der Peltulaceae wurde mit molekularen Daten bestätigt, die Stellung im System der Ascomyceten konnte jedoch nicht geklärt werden. Die Existenz der Gattungen Neoheppia und Phyllopeltula konnte mittels molekularer Marker nicht bestätigt werden. Sie werden als taxonomische Konsequenz mit dem älteren Gattungsnamen Peltula synonymisiert, womit die Familie monogenerisch wird. Die vorhandenen Inkongruenzen zwischen den molekularen Markern deuten auf genetisch nicht isolierte Taxa hin. Die Peltulaceae werden nun als ein Spezieskomplex mit bisher ungeklärter Spezieszahl gedeutet. Die morphologische Speziesumschreibung bedarf einer Neubewertung, da sie sich größtenteils nicht mit molekularen Daten bestätigen ließ. Die Klärung der Ausgangsfrage nach dem geographischen Ursprung der Peltulaceae muss die Überarbeitung der Speziesabgrenzungen abwarten.