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Faculty / Organisational entity
Im Zuge der Bologna-Reform besteht der Anspruch die universitäre Lehre kompetenzorien-tiert zu gestalten. Es werden gemäß der KMK-Rahmenvorgaben in den universitären Mo-dulplänen Kompetenzen formuliert, jedoch realisiert sich die Umsetzung in nur wenigen Fällen und es bleibt oftmals bei der formalen Angabe von Qualifikationszielen. Im Sinne einer adä-quaten Berufsvorbereitung der Studierenden ist eine kompetenzorientiere Lehre aber als ele-mentar anzusehen.
An der Technischen Universität Kaiserslautern wird den Lehramtsstudierenden im Rahmen des Sportstudiums eine breit gefächerte Schneesportausbildung angeboten. Eine praxisorien-tierte Schneesportausbildung bietet eine besondere Form des Erlebens und Erfahrens, wel-che Studierenden in rein theoretischen Veranstaltungen nicht geboten werden kann. Jedes Erleben und Erfahren bewirkt Emotionen; Kompetenzen lassen sich nur in emotionsaktivie-renden Lernarrangements aneignen.
Das Ziel dieses Beitrags besteht darin, die Schneesportausbildung der TU Kaiserslautern un-ter dem Aspekt einer Kompetenzermöglichung vorzustellen. Hierfür wurde zunächst das Ausbildungskonzept erhoben, und untersucht, inwiefern den Studierenden im Rahmen der Schneesportausbildung eine Kompetenzentwicklung ermöglicht wird. Als Grundlage dient hier der Kompetenzatlas nach Heyse und Erpenbeck. Die sich ergebenden Resultate zu Inhalten und Methoden der Schneesportausbildung werden zusammenfassend in einem Kompetenz-profil dargestellt. Darüber hinaus werden die Ausbildungsmaßnahmen beurteilt, Möglichkeiten und Potentiale zur Kompetenzförderung aufgezeigt und beispielhaft im Sinne eines Best Practice Beispiels in einem Wochenplan zusammengefasst.
Im Nachwuchsleistungssport erfahren psychologische, speziell leistungsmotivationale Merkmale zunehmende Beachtung. Nach Ansicht von Praktikern und Wissenschaftlern sollen diese verstärkt zur Talentauswahl genutzt werden. Die insgesamt inkonsistente empirische Forschungs- und Befundlage aus explorativen und korrelativen Studien – im Vergleich zum angestrebten Vorhersagezeitraum oft über relativ kurze Beobachtungszeiträume – lässt an einer verlässlichen praktischen Anwendung aber zweifeln.
Die Voraussetzungen für eine Anwendung in systematischen Identifikations- und Auswahlprozessen sind (1) verlässliches Diagnostizieren anhand leistungsmotivationaler Erhebungsinstrumente mit ausreichender Testgüte, (2) hohe differenzielle Entwicklungsstabilität sowie Effekte der Leistungsmotivation auf (3) aktuelle und (4) künftige Leistungen bzw. Erfolge und deren Entwicklung. Die Prüfung dieser Annahmen ist Gegenstand der vorliegenden Arbeit. Anhand von zwei Studien wurden leistungsmotivationale Merkmale mit AMS-S (Wenhold et al., 2009), SMS-28 (Burtscher et al., 2011) und TEOSQ-D (Rethorst & Wehrmann, 1998) sowie Erfolgs- bzw. Leistungsindikatoren bei Nachwuchssportlern erfasst. 83 bis 144 Sportler einer Eliteschule des Sports (Alter 14,89 < MW < 15,35 Jahre; 1,46 < SD < 1,57) wurden hierbei über ein Jahr, 51 Fußballspieler aus fünf Vereinen (11,02 < 0,7 Jahre) über vier Jahre beobachtet.
Die Untersuchungen erbrachten vier zentrale Ergebnisse. 1. Die psychometrischen Ergebnisse deuten auf eine überwiegende Konstruktabdeckung durch die Instrumente hin, wobei die Reliabilitäten teilweise beeinträchtigt waren (0,60 < rtt < 0,82). 2. Hinsichtlich der differenziellen Stabilität waren Veränderungen der leistungsmotivationalen Merkmale über die Zeit meist durch beträchtliche interindividuelle Heterogenität gekennzeichnet (0,20 < rtt < 0,77). 3. Die leistungsmotivationalen Merkmale wiesen keine signifikanten Effekte auf aktuelle und künftige Leistungen bzw. Erfolge auf. Auch bei multivariater linearer und non-linearer Analyse mehrerer leistungsmotivationaler Merkmale zeigten sich im Quer- und Längsschnitt keine bedeutsame Erklärungskraft für Leistungs- oder Erfolgsunterschiede. 4. Es zeigten sich ebenfalls keine signifikanten Effekte der ein- bzw. zweijährigen Erfolgs- und Leistungsentwicklung mit den zuvor erhobenen Merkmalen der Leistungsmotivation. Bei wenigen Analysen schienen extrinsische Motivation und Egoorientierung allerdings signifikante Prädiktoren zu sein.
Die Ergebnisse dieser mehrjährigen prospektiven Analysen sprechen gegen die Einbindung leistungsmotivationaler Merkmale in Talentauswahlprozesse. Die Ergebnisse anderer Untersuchungen mit teilweise inkonsistenten Ergebnissen werden vor dem Hintergrund dieser Arbeit eingeordnet und die vorliegenden Ergebnisse hinsichtlich unterschiedlicher Tendenzen diskutiert. Daraus ergeben sich neue Perspektiven für die zukünftige Forschung.