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Anlässlich der aktuellen Diskussion über das Fortbestehen des Berliner Neutralitätsgesetzes,
das bisher unter anderem Musliminnen das Tragen des Kopftuches im Schuldienst verbietet,
geht die vorliegende Bachelorarbeit der Frage nach, inwiefern das islamische Kopftuch einen
Einfluss auf die Qualifikation als Lehrerin haben kann. Dazu wird die sogenannte Kopftuchdebatte in Deutschland diskursanalytisch rekapituliert und hinsichtlich pädagogischer Bezüge
kritisch diskutiert. Die erstmalig durch den Fall Fereshta Ludin ausgelöste Diskussion über die
Vereinbarkeit des Lehrer*innenberufes und der öffentlichen Glaubensbekennung durch das
Tragen sichtbarer religiöser Symbole spaltet gewohnte Meinungskoalitionen auf und entwickelt
sich zu einer kontroversen und weitreichenden Debatte. Aufgrund der Mehrdeutigkeit und des
Konfliktpotenzials des Kopftuches, stellt sich die Frage nach dem angemessenen Umgang mit
muslimischen Lehrerinnen, die das Kopftuch im Schuldienst nicht ablegen möchten.
Die Analyse des religiös-weltanschaulichen Diskursstrangs zeigt auf, dass es eine anhaltende
Uneinigkeit über die Auslegung des Neutralitätsverständnisses des Staates und der Differenzierung zwischen Symbolen christlichen Ursprungs und des islamischen Kopftuches aufgrund
umstrittener Implikationen gibt. Diese Dissonanzen finden sich auch im feministischen Diskurs
wieder, wenn es darum geht, ob das Kopftuch ein Zeichen der Unterdrückung von Frauen ist,
oder auch eine Art und Weise sein kann, Selbstbestimmung und Autonomie auszudrücken.
Anhand einiger Studien (siehe Karakasoglu-Aydin 2000; Jessen, von Wilamowitz-Moellendorff
2006) wird deutlich, dass es vielfältige Beweggründe für Frauen gibt, dem Bedeckungsgebot
nachzugehen und somit ein Pauschalverdacht und generelle Kopftuchverbote zu kurz greifen.
Die Arbeit soll aufzeigen, dass der Umgang mit dem Kopftuch der Lehrerin aufgrund diverser
Deutungsmöglichkeiten differenziert stattfinden muss. Denn besonders im schulischen
Bereich kann das Heranführen der Schüler*innen an den Umgang mit Differenzen einen
wichtigen Beitrag zur Integration leisten.
Problems, Chances and Limitations of Facilitating Self-Directed Learning at a German Gymnasium
(2020)
Self-directed learning is becoming more important than ever. In a rapidly changing world, learners must be ready to face new obstacles. Self-directed learning gives the learners the chance to adapt to these social contextual changes. But facilitating self-directed learning in formal settings seems to be a risky task and venture. To accomplish its facilitation, many limits must be overcome.
In this thesis, lessons at a German school called a Gymnasium – the type of school where learners can get the highest school level degree – were observed in order to find out in how far elements of self-directed learning can be found in the observed lessons. For the comparison, the process elements of Knowles’ book “Self-Directed Learning: A Guide for Learners and Teachers” from 1975 were adapted to the observations of the lessons.
A central part of the observations and interviews of the teachers was to find out which limitations in the facilitation of self-directed learning can be found in terms of the institutional framework and the attitude of the teachers. The results of the observations highly differentiated. Whereas in many of the observed scientific lessons, many elements of self-directed learning were found, the lessons in social studies were teacher-directed. Also, a different attitude between the teachers was found in terms of the support for self-directed learning.
Importantly, the thesis includes the scientific critic of self-directed learning instead of excluding it and proposes the facilitation of Grow’s “Self-Directed-Learning Model” (1991) where the level of the learner’s self-directed learning is supposed to progress during school. This thesis is relevant for educators, curriculum developers, teachers and policymakers to help them identify the difficulties and chances to facilitate SDL in formal settings.