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Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Tragverhalten eines belasteten quadratischen Fundamentes, das durch nachträglich oder gleichzeitig hergestellte Bohrpfähle unterfangen wird. Die Auswirkungen nachträglich unter Fundamenten hergestellter Pfähle auf das Tragverhalten des Gesamtsystems Fundament und Pfähle werden untersucht. Es sind sowohl numerische Untersuchungen als auch Versuche an einem großmaßstäblichen Labor-Modell durchgeführt worden. Die Einflüsse einer nachträglichen Herstellung von Bohrpfählen auf das Fundamenttragverhalten sowie Herstellungseinflüsse werden numerisch simuliert und mit Hilfe der Methode der Finiten Elemente (FEM) untersucht. Als Untergrund ist Sand angenommen. Es sind sowohl die unterfangenen Fundamente als auch zum Vergleich eine Fundamentplatte untersucht. Für die Fundamentplatte sowie die Pfähle wird ein linear elastisches Materialverhalten angenommen. Das Materialverhalten des Sandes ist durch ein elasto-plastisches Stoffmodell beschrieben. Die numerische Berechnungen sind mit dem 3D-Finite Elemente Programm NONSAP durchgeführt, in das das Stoffmodell für trockenen Sand implementiert wurde. Zur Überprüfung der Güte des verwendeten numerischen Rechenverfahrens einschließlich Stoffgesetz sind die Ergebnisse aus Modellversuche herangezogen. In den Parameterstudien wird das Tragverhalten des Pfahl-Fundamentes in Abhängigkeit verschiedener Parameter, z.B. Pfahllänge, Pfahldurchmesser, Porenzahl des Sands sowie Überlagerungsdruck numerisch berechnet. Anhand dieser Ergebnisse werden geschlossene analytische Beziehungen hergeleitet, mit denen das Tragverhalten des untersuchten Modells prognostiziert werden kann. Weiter sind die Widerstände des Fundamentes und der Pfähle getrennt ermittelt und es ist das Interaktionsverhalten beider Gründungselemente aufgezeigt worden.
Für einen teilgesättigten Modellboden sind experimentelle Untersuchungen ausgeführt, die sowohl die Teilsättigung des Bodens während der Belastung als auch die zyklischen Einwirkungen unter drainierten Randbedingungen berücksichtigen. Die Teilsättigung ist durch eine Saugspannungsmessung mittels Miniaturtensiometer in einer zyklischen Triaxialzelle und einem statischen Ödometer erfasst. In zahlreichen Laboruntersuchungen konnte eine reproduzierbare Probenaufbereitung nachgewiesen werden. Insbesondere konnte gezeigt werden, dass im Probeninnern des Modellbodens gegenüber den Probenendflächen keine signifikant abweichenden Wassergehalte und somit konstante Anfangssaugspannungen vorliegen. Vor allem bei der Applikation von zyklischen Beanspruchungen zur Ermittlung und numerischen Beschreibung des Materialverhaltens ist dieser Umstand von Bedeutung. Die Messergebnisse sind anschließend zur Modifikation eines elastoplastischen Stoffmodellansatzes herangezogen.
Mit den erzielten Untersuchungsergebnissen konnten die Parameterfunktionen eines elastoplastischen Stoffgesetzansatzes in Abhängigkeit von der Anfangsporenzahl, des Anfangssättigungsgrades sowie des Isotopen Spannungszustandes unter Berücksichtigung der Einflussgrößen aus der zyklischen Beanspruchung, dieses sind die axiale deviatorische Spannungsamplitude und die Lastzyklenzahl, für einen Frequenzbereich von 0,005 - 0,01 Hz über einen Separationsansatz aufgestellt werden. Die Kopplung der Teilsättigung erfolgt dabei über den Sättigungsgrad bzw. den Wassergehalt des Bodens anhand der porenzahlabhängigen Saugspannungscharakteristik (SWCC).
Es konnte gezeigt werden, dass alle untersuchten teilgesättigten Böden in der zyklischen Lastphase durchgehend eine zyklisch-deviatorische Dehnungsverfestigung aufweisen. Ab einer Lastzyklenzahl größer 560 stagnieren die zyklisch bedingten Verformungen und es entsteht ein quasi-stationärer Verformungs- und Porendruckzustand. Dabei zeigen die sogenannten Wechselversuche eine signifikante höhere Verformungs- und Saugspannungsamplitude als die sogenannten Schwellversuche.
Die aufgestellten Beziehungen gelten für einen Wertebereich der Anfangssättigungsgrade größer 82% und der Anfangsporenzahl zwischen 0,52 und 0,64.