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Faculty / Organisational entity
Regionalparks werden als informelles projekt-, kommunikations- und kooperationsorientiertes
Planungsinstrument der Regionalentwicklung seit Ende der 1980er Jahre in
Deutschland umgesetzt. Seit einigen Jahren werden Regionalparks auch in anderen
europäischen Ländern, vor allem in Metropolregionen, entwickelt.
In Deutschland wurde der erste Regionalpark, der Emscher Landschaftspark, bereits
1989 gegründet. Mit dem Regionalpark Rhein-Main folgte 1994 ein weiterer Regionalpark.
Seitdem sind in vielen Bundesländern Deutschlands Regionalparks entwickelt
worden, so z. B. im Saarland, in Hamburg, in Berlin und Brandenburg oder in Baden-
Württemberg. Die Tendenz ist, auch aufgrund von EU-Fördermitteln, steigend.
Ein Schwerpunkt von Regionalparks liegt auf dem Landschafts- und Freiraumschutz.
Als informelles Instrument der Landschafts- und Freiraumentwicklung bieten Regionalparks
somit Strategien für eine nachhaltige und qualifizierte Sicherung von Freiräumen.
Regionalparks dienen im weiteren Bereich aber auch der lokalen und regionalen
Wirtschaft, verfolgen touristische, kulturelle und soziale Ziele. Sie gelten weiterhin als
Instrument zur Stärkung der weichen Standortfaktoren in z. B. strukturschwachen Regionen.
Im Kontext der raumordnungspolitischen Debatte um die territoriale Kohäsion
in Europa bieten Regionalparks somit Argumente für die Akquirierung von EU-Fördermitteln.
Im Rahmen wachsender internationaler Standortkonkurrenzen spielen Faktoren wie
das Image einer Region, eine hohe Umwelt- und Freiraumqualität, ein attraktives Wohnumfeld
und ein vielseitiges Kultur- und Naherholungsangebot in den Stadtregionen
Europas eine immer wichtigere Rolle für die Ansiedlung von Unternehmen und für den
Zuzug hochqualifizierter Arbeitnehmer. Durch die Folgeeffekte der Projekte in Regionalparks
können die Chancen im internationalen Wettbewerb verbessert werden.
Was in der Fachwelt bisher fehlt, ist ein empirischer Vergleich der deutschen Regionalparks
mit vergleichbaren Ansätzen im europäischen Ausland. Es wird in dieser Arbeit
daher der Frage nachgegangen, wie das Instrument Regionalpark in anderen Ländern
Europas interpretiert und umgesetzt wird, welchen Einfluss die Belange des Freiraum-
und Naturschutzes auf die Projekte in Regionalparks haben und wie detailliert
die Projekte der Regionalparks zu Themen wie Freiraum- und Naturschutz umgesetzt
werden. Dies wird anhand von vier Fallbeispielen – zwei Regionalparks in Deutschland
und zwei Regionalparks in Europa – beschrieben und bewertet und stellt den Schwerpunkt
der Arbeit dar.
Ein weiterer sich anschließender Untersuchungsaspekt ist die Bewertung und Analyse
der in den letzten Jahren neu in Europa entstandenen Regionalparks, die noch nicht
näher wissenschaftlich erforscht worden sind. Dazu zählen z. B. als Regionalparks
benannte Gebiete in Großbritannien, der Schweiz oder in Slowenien. Nicht immer gleichen
die Regionalparks im europäischen Ausland dabei den deutschen Konzepten,
sondern erweisen sich bei näherer Betrachtung als Natur-, Freizeit oder Ferienparks.
Durch eine kritische Bewertung nach verschiedenen vorher definierten Kriterien werden
die ausgewählten Regionalparks hinsichtlich des Schwerpunktes auf Natur- und
Freiraumschutz beleuchtet und bewertet. Aus den gewonnenen Erkenntnissen werden
Handlungsempfehlungen für Politik und Praxis abgeleitet.
Mit dieser Arbeit sollen Impulse für eine moderne, informelle, nachhaltige und ökologisch
orientierte Stadt -und Regionalentwicklung in Europa gegeben werden. Die Arbeit
soll darüber hinaus Handlungsempfehlungen für die Vernetzung von und den Informationsaustausch
zwischen Regionalparks geben und damit einen Beitrag zur Regionalparkentwicklung
in Europa leisten, um so ein geeintes Europa auch hinsichtlich
der Natur-, Regional- und Freiraumentwicklung zu stärken.
Das Arbeitspapier erörtert die Regionsdefinition im Rahmen des Verbundprojekt „Bildung als Exponent individueller und regionaler Entwicklung - Evidenzbasierte Bedarfserschließung und vernetzte Kompetenzentwicklung“ (kurz: E-hoch-B). Da das Forschungs- und Entwicklungsprojekt darauf abzielt, auf regionale Bedarfe abgestimmte wissenschaftliche (Weiter-)Bildungsangebote zu entwickeln, ist eine Auseinandersetzung mit der Frage konstitutiv, wie eine Region für das Projekt definiert und räumlich abgrenzt werden kann. Aus den Förderrichtlinien des Wettbewerbs „Aufstieg durch Bildung: offene Hochschulen“ sowie aus den Prämissen des Projektantrags ergibt sich Bildung als das zentrale inhaltliche Kriterium, um zu bestimmen, um welche Region es sich handelt. Als Prinzip zur Herstellung eines regionalen Zusammenhangs dient die Erreichbarkeit der Hochschulen für die Bildungsinteressierten, die auf der Grundlage empirischer Daten zum bisherigen Einzugsgebiet der Technischen Universität Kaiserslautern sowie über Studien zur Mobilität auf einen maximalen Radius von 60 Minuten Anfahrtszeit festgelegt wird. Die sich aus diesen Prämissen ergebende Region des Projekts wird letztlich kartografisch dargestellt.